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Text File  |  1998-03-14  |  121KB  |  2,366 lines

  1. Das zweite Buch Samuel.
  2.  
  3. \1\
  4. Davids Klage um Saul und Jonatan nach ihrem Tod.
  5.  
  6. $1$ Und es geschah nach dem Tode Sauls, als David von der
  7. Schlacht gegen Amalek zurückgekommen war, da blieb David zwei
  8. Tage in Ziklag. $2$ Und es geschah am dritten Tag, siehe, da
  9. kam ein Mann aus dem Heerlager von Saul her. Seine Kleider waren
  10. zerrissen, und Erde war auf seinem Kopf. Und als er zu David
  11. kam, fiel er zur Erde und huldigte ihm. $3$ Und David sagte zu
  12. ihm: Woher kommst du? Er sagte zu ihm: Aus dem Heerlager Israels
  13. bin ich entkommen. $4$ Und David sagte zu ihm: Wie steht die
  14. Sache? Berichte mir doch! Und er sagte: Das Volk ist aus dem
  15. Kampf geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und
  16. umgekommen, und auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot. $5$
  17. Da sagte David zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Wie hast
  18. du erfahren, daβ Saul und sein Sohn Jonatan tot sind? $6$ Der
  19. junge Mann, der ihm berichtete, sagte: Ich geriet zufällig auf
  20. das Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen
  21. Speer; und siehe, die Wagen und die Reiter holten ihn ein. $7$
  22. Da wandte er sich um, sah mich und rief mich, und ich sagte:
  23. Hier bin ich! $8$ Und er sagte zu mir: Wer bist du? Ich sagte
  24. zu ihm: Ich bin ein Amalekiter. $9$ Da sagte er zu mir: Tritt
  25. doch her zu mir und gib mir den Todesstoβ, denn ein
  26. Schwächeanfall hat mich ergriffen, doch mein Leben ist noch ganz
  27. in mir! $10$ Da trat ich zu ihm und gab ihm den Todesstoβ,
  28. denn ich erkannte, daβ er nach seinem Fall nicht am Leben
  29. bleiben würde. Und ich nahm das Diadem, das [er] auf seinem Kopf
  30. [hatte], und die Spange, die an seinem Arm war, und bringe sie
  31. hierher zu meinem Herrn. $11$ Da faβte David seine Kleider und
  32. zerriβ sie; [das taten] auch all die Männer, die bei ihm waren.
  33. $12$ Und sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um
  34. Saul und um seinen Sohn Jonatan und um das Volk des HERRN und um
  35. das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren.
  36.  
  37. $13$ Und David sagte zu dem jungen Mann, der ihm berichtete:
  38. Woher bist du? Er sagte: Ich bin der Sohn eines amalekitischen
  39. Fremdlings. $14$ Und David sagte zu ihm: Wie, hast du dich
  40. nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten des
  41. HERRN umzubringen? $15$ Und David rief einen von den jungen
  42. Männern und sagte: Tritt heran, stoβ ihn nieder! Da erschlug er
  43. ihn. So starb er. $16$ Und David sagte zu ihm: Dein Blut
  44. [komme] auf deinen Kopf! Denn dein [eigener] Mund hat gegen dich
  45. ausgesagt, als du sprachst: Ich habe den Gesalbten des HERRN
  46. getötet.
  47.  
  48. $17$ Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und über
  49. Jonatan, seinen Sohn. $18$ Und er befahl, daβ man die Söhne
  50. Juda [das Lied über] den Bogen lehren solle. Siehe, es ist
  51. geschrieben im Buch Jaschar:
  52.  
  53. $19$ Deine Zierde, Israel, liegt erschlagen auf deinen Höhen!
  54. wie sind die Helden gefallen!
  55.  
  56. $20$ Berichtet es nicht in Gat, verkündet die Botschaft nicht
  57. auf den Straβen von Aschkelon, daβ sich nicht freuen die Töchter
  58. der Philister, daβ nicht frohlocken die Töchter der
  59. Unbeschnittenen!
  60.  
  61. $21$ Ihr Berge von Gilboa, nicht Tau noch Regen [falle] auf
  62. euch, ihr Berge des Todes! Denn dort wurde besudelt der Schild
  63. der Helden, der Schild Sauls nicht gesalbt mit Öl.
  64.  
  65. $22$ Ohne das Blut von Durchbohrten, ohne das Fett der Helden
  66. kam Jonatans Bogen nie zurück, und [auch] Sauls Schwert kehrte
  67. nicht erfolglos heim.
  68.  
  69. $23$ Saul und Jonatan, die Geliebten und Holdseligen, in ihrem
  70. Leben und in ihrem Tod sind sie ungetrennt; sie waren schneller
  71. als Adler, stärker als Löwen.
  72.  
  73. $24$ Ihr Töchter Israels, weint um Saul, der euch köstlich
  74. kleidete in Karmesin, der goldenen Schmuck an eure Kleider
  75. heftete!
  76.  
  77. $25$ Wie sind die Helden gefallen mitten im Kampf! Jonatan
  78. [liegt] durchbohrt auf deinen Höhen.
  79.  
  80. $26$ Mir ist weh um dich, mein Bruder Jonatan! Über alles lieb
  81. warst du mir. Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als
  82. Frauenliebe.
  83.  
  84. $27$ Wie sind die Helden gefallen, verlorengegangen die Waffen
  85. der Schlacht!
  86.  
  87. \2\
  88. David wird König über Juda, Isch-Boschet über Israel.
  89.  
  90. $1$ Und es geschah danach, da befragte David den HERRN: Soll
  91. ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Und der HERR sprach
  92. zu ihm: Zieh hinauf! Und David sagte: Wohin soll ich
  93. hinaufziehen? Und er sprach: Nach Hebron! $2$ Da zog David
  94. dort hinauf und auch seine beiden Frauen, Ahinoam, die
  95. Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters.
  96. $3$ Auch seine Männer, die bei ihm waren, lieβ David
  97. hinaufziehen, jeden mit seinem Haus; und sie lieβen sich in den
  98. Städten Hebrons nieder. $4$ Und die Männer von Juda kamen und
  99. salbten David dort zum König über das Haus Juda.
  100.  
  101. Und man berichtete David: Die Männer von Jabesch [in] Gilead
  102. sind es, die Saul begraben haben. $5$ Da sandte David Boten zu
  103. den Männern von Jabesch [in] Gilead und lieβ ihnen sagen:
  104. Gesegnet sollt ihr sein von dem HERRN, daβ ihr diese Güte an
  105. eurem Herrn, an Saul, erwiesen und ihn begraben habt! $6$ So
  106. erweise nun der HERR Güte und Treue an euch! Und auch ich will
  107. euch dieses Gute vergelten, weil ihr das getan habt. $7$ Und
  108. nun laβt eure Hände erstarken und seid tapfere Männer! Denn
  109. Saul, euer Herr, ist tot. Auch hat mich das Haus Juda zum König
  110. über sich gesalbt.
  111.  
  112. $8$ Abner aber, der Sohn des Ner, der Heeroberste Sauls, nahm
  113. Isch-Boschet, den Sohn Sauls, und brachte ihn hinüber nach
  114. Mahanajim. $9$ Und er machte ihn zum König über Gilead und
  115. über die Asseriter, über Jesreel, über Ephraim, über Benjamin
  116. und über ganz Israel. $10$ Vierzig Jahre war Isch-Boschet, der
  117. Sohn Sauls, alt, als er über Israel König wurde, und er war zwei
  118. Jahre König; nur das Haus Juda stand hinter David. $11$ Und
  119. die Zahl der Tage, die David in Hebron über das Haus Juda König
  120. war, [betrug] sieben Jahre und sechs Monate.
  121.  
  122. \2\
  123. Streit zwischen dem Haus Davids und dem Haus Sauls - Joab und
  124. Abner.
  125.  
  126. $12$ Und Abner, der Sohn des Ner, zog aus mit den Knechten
  127. Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon.
  128. $13$ Und Joab, der Sohn der Zeruja, und Davids Knechte zogen
  129. aus. Und sie stieβen beim Teich von Gibeon aufeinander. Und sie
  130. lieβen sich [dort] nieder, die einen auf dieser Seite des
  131. Teiches und die anderen auf jener Seite des Teiches. $14$ Da
  132. sagte Abner zu Joab: Laβ doch die jungen Männer sich aufmachen
  133. und vor uns zum Kampfspiel antreten! Und Joab sagte: Sollen sie
  134. sich aufmachen! $15$ So machten sie sich denn auf und gingen
  135. hinüber, abgezählt: zwölf für Benjamin und für Isch-Boschet, den
  136. Sohn Sauls, und zwölf von den Knechten Davids. $16$ Und sie
  137. ergriffen einer den andern beim Kopf, und [jeder stieβ] sein
  138. Schwert dem andern in die Seite, und sie fielen miteinander. Und
  139. man nannte jenen Ort Helkat-Hazzurim; der [liegt] bei Gibeon.
  140. $17$ Und der Kampf wurde überaus heftig an diesem Tag. Abner
  141. aber und die Männer von Israel wurden vor den Knechten Davids
  142. geschlagen.
  143.  
  144. $18$ Nun waren dort die drei Söhne der Zeruja: Joab und
  145. Abischai und Asael. Asael aber war schnell auf seinen Füβen wie
  146. eine der Gazellen, die auf dem [freien] Feld [leben]. $919$
  147. Und Asael jagte Abner nach und bog bei der Verfolgung Abners
  148. nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken. $20$ Da wandte
  149. Abner sich um und sagte: Bist du es, Asael? Und er sagte: Ich
  150. bin es. $21$ Da sagte Abner zu ihm: Bieg ab [vom Weg] zu
  151. deiner Rechten oder zu deiner Linken und greif dir einen von den
  152. jungen Männern und nimm dir seine Rüstung! Aber Asael wollte
  153. nicht von ihm weichen. $22$ Da sagte Abner noch einmal zu
  154. Asael: Weiche von mir! Warum soll ich dich zu Boden schlagen?
  155. Wie könnte ich mein Gesicht zu deinem Bruder Joab erheben?
  156. $23$ Aber er weigerte sich zu weichen. Da stieβ ihn Abner mit
  157. dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, so daβ der Speer
  158. hinten herausdrang; und er fiel dort und starb an eben dieser
  159. Stelle. Und es geschah, jeder, der an die Stelle kam, wo Asael
  160. gefallen und gestorben war, der blieb stehen.
  161.  
  162. $24$ Joab und Abischai aber jagten Abner nach. Die Sonne ging
  163. gerade unter, als sie zum Hügel Amma kamen, der vor Giach
  164. [liegt] auf dem Weg zur Steppe von Gibeon. $25$ Und die Söhne
  165. Benjamin sammelten sich hinter Abner, bildeten einen
  166. [geschlossenen] Haufen und stellten sich auf den Gipfel eines
  167. alleinstehenden Hügels. $26$ Und Abner rief Joab zu und sagte:
  168. Soll [denn] das Schwert immerfort fressen? Weiβt du nicht, daβ
  169. zuletzt Erbitterung entstehen wird? Wie lange willst du dem Volk
  170. nicht sagen, daβ es von der Verfolgung seiner Brüder umkehren
  171. soll? $27$ Da sagte Joab: So wahr Gott lebt, wenn du nicht
  172. geredet hättest, dann hätte sich [schon] heute morgen das Volk
  173. zurückgezogen, jeder von seinem Bruder! $28$ Darauf stieβ Joab
  174. ins Horn, und das ganze Volk machte halt. Sie jagten Israel
  175. nicht länger nach und kämpften nicht mehr weiter.
  176.  
  177. $29$ Und Abner und seine Männer zogen jene ganze Nacht durch
  178. die [Jordan]ebene und setzten über den Jordan und durchzogen das
  179. ganze Bitron und kamen nach Mahanajim. $30$ Joab aber kehrte
  180. von der Verfolgung Abners zurück und sammelte das ganze Volk. Da
  181. wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann vermiβt und Asael.
  182. $31$ Die Knechte Davids aber hatten von Benjamin und unter den
  183. Männern Abners [viele] erschlagen; 360 Mann waren tot. $32$
  184. Und sie hoben Asael auf und begruben ihn im Grab seines Vaters
  185. in Bethlehem. Und Joab und seine Männer gingen die ganze Nacht,
  186. und es wurde hell, [als sie] in Hebron [ankamen].
  187.  
  188. \3\
  189. Davids Frauen.
  190.  
  191. $1$ Und der Kampf währte lange zwischen dem Haus Sauls und dem
  192. Haus Davids. David aber wurde immer stärker, während das Haus
  193. Sauls immer schwächer wurde.
  194.  
  195. $2$ Und es wurden David in Hebron Söhne geboren: Sein
  196. Erstgeborener war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin, $3$
  197. und sein zweiter Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters
  198. Nabal, und der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter
  199. Talmais, des Königs von Geschur, $4$ und der vierte Adonija,
  200. der Sohn der Haggit, und der fünfte Schefatja, der Sohn der
  201. Abital, $5$ und der sechste Jitream, von Egla, der Frau
  202. Davids. Diese wurden David in Hebron geboren.
  203.  
  204. \3\
  205. Abner tritt auf Davids Seite - Joabs Mord an Abner - Davids
  206. Klage um Abner.
  207.  
  208. $6$ Und es geschah, solange zwischen dem Haus Sauls und dem
  209. Haus Davids Krieg war, stand Abner dem Haus Sauls mutig bei.
  210. $7$ Und Saul hatte eine Nebenfrau, ihr Name war Rizpa, eine
  211. Tochter des Ajja. Und Isch-Boschet sagte zu Abner: Warum bist du
  212. zu der Nebenfrau meines Vaters eingegangen? $8$ Da wurde Abner
  213. sehr zornig über die Worte Isch-Boschets und sagte: Bin ich ein
  214. Hundskopf, der zu Juda hält? [Bis] heute erweise ich Güte am
  215. Haus deines Vaters Saul, an seinen Brüdern und an seinen
  216. Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand Davids geraten
  217. lassen, und jetzt ziehst du mich wegen des Vergehens mit der
  218. Frau zur Rechenschaft? $9$ So möge Gott Abner tun und so ihm
  219. hinzufügen! Ja, wie der HERR dem David geschworen hat, so werde
  220. ich ihm tun: $10$ das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und
  221. den Thron Davids aufrichten über Israel und über Juda, von Dan
  222. bis Beerscheba! $11$ Und er konnte Abner kein Wort mehr
  223. erwidern, weil er ihn fürchtete.
  224.  
  225. $12$ Und Abner sandte Boten für sich zu David und lieβ [ihm]
  226. sagen: Wem gehört das Land? Und weiter: Schlieβ deinen Bund mit
  227. mir! Siehe, meine Hand wird mit dir sein, um dir ganz Israel
  228. zuzuwenden. $13$ Und David sagte: Gut, ich will einen Bund mit
  229. dir schlieβen. Nur eine Sache fordere ich von dir, nämlich: Du
  230. sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst [mir]
  231. vorher Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein
  232. Angesicht zu sehen. $14$ Und David sandte Boten zu
  233. Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und lieβ [ihm] sagen: Gib mir
  234. Michal, meine Frau, die ich mir verlobt habe für hundert
  235. Vorhäute der Philister! $15$ Da sandte Isch-Boschet hin und
  236. lieβ sie von ihrem Mann wegholen, von Paltiel, dem Sohn des
  237. Lajisch. $16$ Und ihr Mann ging mit ihr, und laut weinend ging
  238. er hinter ihr her bis Bahurim. Da sagte Abner zu ihm: Geh, kehre
  239. um! Und er kehrte um.
  240.  
  241. $17$ Und Abner hatte eine Unterredung mit den Ältesten Israels
  242. gehabt und gesagt: Früher schon habt ihr David zum König über
  243. euch verlangt. $18$ So handelt jetzt! Denn der HERR hat zu
  244. David geredet: Durch die Hand meines Knechtes David will ich
  245. mein Volk Israel retten aus der Hand der Philister und aus der
  246. Hand aller seiner Feinde. $19$ So redete Abner auch zu den
  247. Ohren Benjamins. Dann ging Abner auch hin, um zu den Ohren
  248. Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen
  249. Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin. $20$ Als
  250. nun Abner zu David nach Hebron kam und mit ihm zwanzig Männer,
  251. bereitete David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein
  252. Mahl. $21$ Und Abner sagte zu David: Ich will mich aufmachen
  253. und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König,
  254. versammeln, damit sie einen Bund mit dir schlieβen und du über
  255. alles König bist, was deine Seele begehrt. Und David entlieβ
  256. Abner, und er ging hin in Frieden.
  257.  
  258. $22$ Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem
  259. Streifzug und brachten viel Beute mit sich. Abner war aber nicht
  260. [mehr] bei David in Hebron. Denn er hatte ihn entlassen, und er
  261. war in Frieden weggegangen. $23$ Als nun Joab und das ganze
  262. Heer, das bei ihm war, ankamen, da berichtete man Joab: Abner,
  263. der Sohn des Ner, ist zum König gekommen. Und der hat ihn
  264. entlassen, und er ist in Frieden weggegangen. $24$ Da kam Joab
  265. zum König und sagte: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir
  266. gekommen! Warum denn hast du ihn entlassen, so daβ er
  267. ungehindert weggegangen ist? $25$ Du kennst [doch] Abner, den
  268. Sohn des Ner, daβ er gekommen ist, um dich zu beschwatzen und um
  269. dein Gehen und dein Kommen zu erfahren und alles zu erfahren,
  270. was du tust. $26$ Und Joab ging von David hinaus und sandte
  271. Abner Boten nach. Die holten ihn zurück von der Zisterne Sira.
  272. David aber wuβte nichts [davon]. $27$ Als nun Abner nach
  273. Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der
  274. Stille mit ihm zu reden. Dort stach er ihn in den Bauch, so daβ
  275. er starb - um des Blutes seines Bruders Asael willen. $28$ Als
  276. David nachher davon hörte, sagte er: Schuldlos bin ich und mein
  277. Königtum vor dem HERRN auf ewig an dem Blut Abners, des Sohnes
  278. Ners! $29$ Es wende sich gegen das Haupt Joabs und gegen das
  279. ganze Haus seines Vaters! Und nie soll im Haus Joabs der fehlen,
  280. der an Ausfluβ leidet und der Aussatz hat, der, der nach der
  281. Krücke faβt, und der, der durchs Schwert fällt, und der, dem es
  282. an Brot fehlt! - $30$ So haben Joab und sein Bruder Abischai
  283. Abner erschlagen, weil er ihren Bruder Asael bei Gibeon im Kampf
  284. getötet hatte.
  285.  
  286. $31$ Und David sagte zu Joab und zu all dem Volk, das bei ihm
  287. war: Zerreiβt eure Kleider und gürtet euch mit Sacktuch und
  288. haltet Totenklage vor Abner her! Und der König David ging hinter
  289. der Bahre her. $32$ Und sie begruben Abner in Hebron. Und der
  290. König erhob seine Stimme und weinte an Abners Grab, und das
  291. ganze Volk weinte. $33$ Und der König stimmte ein Klagelied
  292. über Abner an und sprach:
  293.  
  294. $34$ Muβte, wie ein Gottloser stirbt, Abner sterben? $1$
  295. Deine Hände waren nicht gebunden, und deine Füβe nicht in
  296. bronzene Fesseln gelegt. Wie man vor Verbrechern fällt, so bist
  297. du gefallen!
  298.  
  299. Da weinte alles Volk noch mehr über ihn. $35$ Und alles Volk
  300. kam, um David Brot zu reichen, während es noch Tag war. Aber
  301. David schwor und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen,
  302. wenn ich vor [dem] Untergang der Sonne Brot oder [sonst] irgend
  303. etwas genieβe! $367$ Und alles Volk nahm es wahr. Und es war
  304. gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, in den Augen
  305. des ganzen Volkes gut war. $37$ Und das ganze Volk und ganz
  306. Israel erkannten an diesem Tag, daβ es nicht vom König
  307. [ausgegangen] war, Abner, den Sohn des Ner, zu töten. $38$ Und
  308. der König sagte zu seinen Knechten: Erkennt ihr nicht, daβ an
  309. diesem Tag ein Oberster und Groβer in Israel gefallen ist? $39$
  310. Ich aber bin, obwohl zum König gesalbt, heute [noch] schwach,
  311. während diese Männer, die Söhne der Zeruja, härter sind als ich.
  312. Der HERR vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit!
  313.  
  314. \4\
  315. Ermordung Isch-Boschets - Bestrafung der Mörder durch David.
  316.  
  317. $1$ Und als der Sohn Sauls hörte, daβ Abner in Hebron
  318. gestorben war, da wurden seine Hände schlaff, und ganz Israel
  319. war bestürzt. $2$ Nun hatte der Sohn Sauls zwei Männer als
  320. Oberste der Streitscharen, der Name des einen war Baana und der
  321. Name des anderen Rechab, Söhne Rimmons, des Beerotiters, von den
  322. Söhnen Benjamin. Denn auch Beerot wird zu Benjamin gerechnet.
  323. $3$ Die Beerotiter aber waren nach Gittajim geflohen und sind
  324. dort als Fremde wohnen geblieben bis auf diesen Tag.
  325.  
  326. $4$ Und Jonatan, der Sohn Sauls, hatte einen an beiden Füβen
  327. gelähmten Sohn. Er war fünf Jahre alt, als die Nachricht von
  328. Saul und Jonatan aus Jesreel kam; da hatte ihn seine Amme
  329. aufgenommen und war geflohen. Und es geschah, als sie hastig
  330. floh, daβ er hinfiel und gelähmt wurde. Und sein Name war
  331. Mefi-Boschet.
  332.  
  333. $5$ Und die Söhne Rimmons, des Beerotiters, Rechab und Baana,
  334. gingen hin und kamen bei der Hitze des Tages in das Haus
  335. Isch-Boschets; der hatte sich zur Mittagsruhe hingelegt. $6$
  336. Und die [beiden] kamen bis ins Innere des Hauses, als wollten
  337. sie Weizen holen, und stachen ihn in den Bauch. Und Rechab und
  338. sein Bruder Baana entkamen. $7$ Sie waren [nämlich] ins Haus
  339. gekommen, während er in seinem Schlafgemach auf seinem Bett lag;
  340. da schlugen sie ihn tot und hieben ihm den Kopf ab. Und sie
  341. nahmen seinen Kopf und gingen den Weg durch die [Jordan]ebene
  342. die ganze Nacht hindurch. $8$ Und sie brachten Isch-Boschets
  343. Kopf zu David nach Hebron und sagten zum König: Siehe da, der
  344. Kopf Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach
  345. deinem Leben trachtete! So hat der HERR meinem Herrn, dem König,
  346. an diesem Tag Rache verschafft an Saul und seinen Nachkommen.
  347. $9$ Da antwortete David dem Rechab und seinem Bruder Baana,
  348. den Söhnen Rimmons, des Beerotiters, und sagte zu ihnen: So wahr
  349. der HERR lebt, der meine Seele aus jeder Not errettet hat,
  350. $10$ den, der mir berichtete: Siehe, Saul ist tot! - und der
  351. in seinen Augen ein guter Bote war, den ergriff ich und brachte
  352. ihn um in Ziklag, dem ich doch [Lohn für] gute Botschaft hätte
  353. geben sollen. $11$ Wieviel mehr, da gottlose Männer einen
  354. gerechten Mann in seinem Haus auf seinem Lager umgebracht haben,
  355. sollte ich jetzt nicht sein Blut von eurer Hand fordern und euch
  356. ausrotten von der Erde? $12$ Und David gab seinen Dienern
  357. Befehl, und sie erschlugen sie und hieben ihnen die Hände und
  358. die Füβe ab und hängten sie am Teich von Hebron auf.
  359. Isch-Boschets Kopf aber nahmen sie und begruben ihn im Grab
  360. Abners zu Hebron.
  361.  
  362. \5\
  363. David wird König über ganz Israel - Davids Haus, seine Frauen
  364. und Söhne in Jerusalem.
  365. #
  366. V. 1-5: 1Chr 11,1-3; 12,24-41.
  367. #
  368. $1$ Und alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron. Und
  369. sie sagten: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. $2$
  370. Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen,
  371. der Israel [ins Feld] hinausführte und wieder [heim]brachte. Und
  372. der HERR hat zu dir gesprochen: Du sollst mein Volk Israel
  373. weiden, und du sollst Fürst sein über Israel! $3$ Und alle
  374. Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron, und der König
  375. David schloβ vor dem HERRN einen Bund mit ihnen in Hebron. Und
  376. sie salbten David zum König über Israel.
  377.  
  378. $4$Dreiβig Jahre war David alt, als er König wurde; vierzig
  379. Jahre lang war er König. $5$ In Hebron war er sieben Jahre und
  380. sechs Monate König über Juda, und in Jerusalem war er 33 Jahre
  381. König über ganz Israel und Juda.
  382. #
  383. V. 6-10: 1Chr 11,4-9.
  384. #
  385. $6$ Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen
  386. die Jebusiter, die Bewohner des Landes. Und sie sagten zu David:
  387. Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern die Blinden und die
  388. Lahmen werden dich wegtreiben. Sie wollten damit sagen: David
  389. wird nicht hier hereinkommen. $7$ Aber David nahm die
  390. Bergfeste Zion ein, das ist die Stadt Davids. $8$ Und [zwar]
  391. sagte David an jenem Tag: Wer die Jebusiter schlägt und in den
  392. Wasserschacht gelangt und die Lahmen und Blinden [erschlägt],
  393. die der Seele Davids verhaβt sind . . .! Daher sagt man: Ein
  394. Blinder und ein Lahmer dürfen nicht ins Haus kommen. $9$ Und
  395. David wohnte in der Bergfeste und nannte sie Stadt Davids. Und
  396. David baute ringsum vom Millo an nach innen zu. - $10$ Und
  397. David wurde immer mächtiger, und der HERR, der Gott der
  398. Heerscharen, war mit ihm.
  399. #
  400. V. 11-16: 1Chr 14,1-7.
  401. #
  402. $11$ Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David und
  403. Zedernholz und Zimmerleute und Mauerleute; die bauten David ein
  404. Haus. $12$ Und David erkannte, daβ der HERR ihn als König über
  405. Israel eingesetzt und daβ er sein Königtum um seines Volkes
  406. Israel willen erhöht hatte.
  407.  
  408. $13$ Und David nahm noch Nebenfrauen und Frauen aus Jerusalem,
  409. nachdem er von Hebron gekommen war; und es wurden David noch
  410. mehr Söhne und Töchter geboren.
  411. #
  412. V. 14-16: 1Chr 3,5-9.
  413. #
  414. $14$ Und dies sind die Namen derer, die ihm in Jerusalem
  415. geboren wurden: Schammua und Schobab und Nathan und Salomo
  416. $15$ und Jibhar und Elischua und Nefeg und Jafia $16$ und
  417. Elischama und Eljada und Elifelet.
  418.  
  419. \5\
  420. Davids Siege über die Philister.
  421. #
  422. 1Chr 14,8-17.
  423. #
  424. $17$ Und als die Philister hörten, daβ man David zum König
  425. über Israel gesalbt hatte, da zogen alle Philister herauf, um
  426. David zu suchen. Und David hörte es und zog in die Bergfeste
  427. hinab. $18$ Und die Philister kamen und breiteten sich in der
  428. Ebene Refaim aus. $19$ Da befragte David den HERRN: Soll ich
  429. gegen die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand
  430. geben? Und der HERR sprach zu David: Zieh hinauf! Denn ich werde
  431. die Philister gewiβ in deine Hand geben. $20$ Da kam David
  432. nach Baal-Perazim und David schlug sie dort. Und er sagte:
  433. Durchbrochen hat der HERR meine Feinde vor mir, wie ein
  434. Wasserdurchbruch. Daher gab er jenem Ort den Namen Baal-Perazim.
  435. $21$ Und sie lieβen dort ihre Götzen [zurück], und David und
  436. seine Männer nahmen sie mit.
  437.  
  438. $22$ Und die Philister zogen noch einmal herauf und breiteten
  439. sich in der Ebene Refaim aus. $23$ Und David befragte den
  440. HERRN; der aber sprach: Du sollst nicht hinaufziehen! Wende dich
  441. [und fall] ihnen in den Rücken, daβ du von der Seite der
  442. Bakabäume an sie herankommst! $24$ Und sobald du das Geräusch
  443. eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabäume hörst, dann
  444. beeile dich! Denn dann ist der HERR vor dir ausgezogen, um das
  445. Heerlager der Philister zu schlagen. $25$ Da machte David es
  446. so, wie der HERR ihm geboten hatte. Und er schlug die Philister
  447. von Gibeon an, bis man nach Geser kommt.
  448.  
  449. \6\
  450. Einholung der Bundeslade nach Jerusalem.
  451. #
  452. V. 1-11: 1Chr 13.
  453. #
  454. $1$ Und David versammelte wieder alle Auserlesenen in Israel,
  455. 30 000 [Mann]. $2$ Und David machte sich auf und zog hin mit
  456. dem ganzen Volk, das bei ihm war, nach Baala [in] Juda, um von
  457. dort die Lade Gottes heraufzuholen, über die der Name [des
  458. HERRN], der Name des HERRN der Heerscharen, der über den
  459. Cherubim thront, ausgerufen worden ist. $3$ Und sie stellten
  460. die Lade Gottes auf einen neuen Wagen. So brachte man sie aus
  461. dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel [war]. Usa aber und Achjo,
  462. die Söhne Abinadabs, führten den neuen Wagen. $4$ Und sie
  463. trugen sie aus dem Haus Abinadabs weg, das auf dem Hügel [war;
  464. Usa ging] neben der Lade Gottes, während Achjo vor der Lade
  465. herging. $5$ Und David und das ganze Haus Israel tanzten vor
  466. dem HERRN mit allerlei [Instrumenten aus] Wacholderhölzern, mit
  467. Zithern und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Rasseln und
  468. mit Zimbeln.
  469.  
  470. $6$ Und als sie zur Tenne Nachons kamen, da streckte Usa
  471. [seine Hand] nach der Lade Gottes aus und faβte sie an, denn die
  472. Rinder hatten sich losgerissen. $7$ Da entbrannte der Zorn des
  473. HERRN gegen Usa, und Gott schlug ihn dort wegen der
  474. Unehrerbietigkeit. Und er starb dort bei der Lade Gottes. $8$
  475. Und es wurde David heiβ [vor Schrecken] darüber, daβ der HERR
  476. den Usa so weggerissen hatte. Und man nannte diesen Ort
  477. Perez-Usa; [so heiβt er] bis auf diesen Tag. $9$ Und David
  478. fürchtete sich an diesem Tag vor dem HERRN und sagte: Wie soll
  479. die Lade des HERRN zu mir kommen? $10$ Und David wollte die
  480. Lade des HERRN nicht zu sich in die Stadt Davids bringen lassen.
  481. Und David lieβ sie beiseite schaffen [in das] Haus Obed-Edoms,
  482. des Gatiters. $11$ So blieb die Lade des HERRN drei Monate im
  483. Haus Obed-Edoms, des Gatiters. Und der HERR segnete Obed-Edom
  484. und sein ganzes Haus.
  485. #
  486. V. 12-23: 1Chr 15; 16.
  487. #
  488. $12$ Und dem König David wurde berichtet: Der HERR hat das
  489. Haus Obed-Edoms und alles, was ihm [gehört], gesegnet um der
  490. Lade Gottes willen. Da ging David hin und holte die Lade Gottes
  491. mit Freuden aus dem Haus Obed-Edoms in die Stadt Davids herauf.
  492. $13$ Und es geschah, wenn die Träger der Lade des HERRN sechs
  493. Schritte gegangen waren, opferte er einen Stier und ein
  494. Mastkalb. $14$ Und David tanzte mit aller Kraft vor dem HERRN,
  495. und David war mit einem leinenen Ephod gegürtet. $15$ So
  496. brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des HERRN
  497. hinauf mit Jauchzen und mit Hörnerschall. $16$ Und es geschah,
  498. als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, schaute Michal,
  499. die Tochter Sauls, aus dem Fenster. Als sie nun den König David
  500. vor dem HERRN hüpfen und tanzen sah, da verachtete sie ihn in
  501. ihrem Herzen.
  502. #
  503. V. 17-19: 1Chr 16,1-3.
  504. #
  505. $17$ Und sie brachten die Lade des HERRN hinein und stellten
  506. sie an ihre Stelle in die Mitte des Zeltes, das David für sie
  507. aufgeschlagen hatte. Und David brachte Brandopfer und Heilsopfer
  508. vor dem HERRN dar. $18$ Und als David die Darbringung der
  509. Brandopfer und der Heilsopfer beendet hatte, segnete er das Volk
  510. im Namen des HERRN der Heerscharen. $19$ Und er verteilte an
  511. das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Mann bis zur
  512. Frau, an jeden einen Brotkuchen, einen Dattelkuchen und einen
  513. Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging fort, jeder in sein Haus.
  514.  
  515. $20$ Und als David zurückkehrte, um seinem Haus den Segensgruβ
  516. zu bringen, ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David
  517. entgegen, und sagte: Wie ehrenwert hat sich heute der König von
  518. Israel gezeigt, als er sich heute vor den Augen der Mägde seiner
  519. Knechte entblöβt hat, wie sich sonst nur einer der ehrlosen
  520. Leute entblöβt! $21$ Da sagte David zu Michal: Vor dem HERRN,
  521. der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Haus erwählt
  522. hat, um mich zum Fürsten über das Volk des HERRN, über Israel,
  523. zu bestellen, ja, vor dem HERRN will ich tanzen. $22$ Und ich
  524. will noch geringer werden als diesmal und will niedrig werden in
  525. meinen Augen; aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei
  526. ihnen werde ich in Ehren stehen. $23$ Michal aber, die Tochter
  527. Sauls, bekam kein Kind bis zum Tag ihres Todes.
  528.  
  529. \7\
  530. Verheiβung des HERRN für David und sein Königtum.
  531. #
  532. V. 1-16: 1Chr 17,1-14; 22,7-10; 28,2-7.
  533. #
  534. $1$ Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte, und
  535. der HERR ihm ringsumher Ruhe verschafft hatte vor all seinen
  536. Feinden, $2$ da sagte der König zum Propheten Nathan: Siehe
  537. doch, ich wohne in einem Haus aus Zedern, während die Lade
  538. Gottes in dem Zelt wohnt. $3$ Und Nathan sagte zum König: Geh
  539. hin, tu alles, was du im Herzen hast, denn der HERR ist mit dir!
  540. $4$ Und es geschah in jener Nacht, da geschah das Wort des
  541. HERRN zu Nathan: $5$ Geh hin und sage zu meinem Knecht, zu
  542. David: So spricht der HERR: Du willst mir ein Haus bauen als
  543. Wohnung für mich? $6$ Wahrhaftig, nie habe ich in einem Haus
  544. gewohnt von dem Tag an, als ich die Söhne Israel aus Ägypten
  545. heraufgeführt habe, bis zum heutigen Tag; sondern ich bin
  546. umhergezogen in Zelt und Wohnung. $7$ In der ganzen [Zeit],
  547. die ich unter allen Söhnen Israel umhergezogen bin, habe ich [da
  548. jemals] zu einem der Stämme Israels, dem ich gebot, mein Volk
  549. Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr
  550. mir nicht ein Haus aus Zedern gebaut? $8$ Und nun, so sollst
  551. du zu meinem Knecht, zu David, sagen: So spricht der HERR der
  552. Heerscharen: Ich selbst habe dich von der Weide genommen, hinter
  553. der Schafherde weg, daβ du Fürst sein solltest über mein Volk,
  554. über Israel. $9$ Und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du
  555. gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet.
  556. Und ich mache dir einen groβen Namen gleich dem Namen der
  557. Groβen, die auf Erden sind. $10$ Und ich setze für mein Volk,
  558. für Israel, einen Ort fest und pflanze es ein, daβ es an seiner
  559. Stätte [sicher] wohnt und nicht mehr in Unruhe gerät und die
  560. Söhne der Ruchlosigkeit es nicht mehr unterdrücken wie früher,
  561. $11$ und [zwar] seit dem Tag, da ich Richter über mein Volk
  562. Israel bestellt habe. Und ich verschaffe dir Ruhe vor all deinen
  563. Feinden. So verkündigt dir [nun] der HERR, daβ der HERR dir ein
  564. Haus machen wird. $12$ Wenn deine Tage erfüllt sind und du
  565. dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen
  566. Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen
  567. und werde sein Königtum festigen. $13$ Der wird meinem Namen
  568. ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums
  569. festigen für ewig. $14$ Ich will ihm Vater sein, und er soll
  570. mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer
  571. Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder züchtigen.
  572. $15$ Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie
  573. von Saul habe weichen lassen, den ich vor dir weggetan habe.
  574. $16$ Dein Haus aber und dein Königtum sollen vor dir Bestand
  575. haben für ewig, dein Thron soll feststehen für ewig.
  576. #
  577. V. 17-29: 1Chr 17,15-27.
  578. #
  579. $17$ Nach all diesen Worten und nach diesem ganzen Gesicht, so
  580. redete Nathan zu David. $18$ Da ging der König David hinein
  581. und setzte sich vor dem HERRN nieder und sagte: Wer bin ich,
  582. Herr, HERR, und was ist mein Haus, daβ du mich bis hierher
  583. gebracht hast? $19$ Und das war noch zu gering in deinen
  584. Augen, Herr, HERR! Und du hast sogar über das Haus deines
  585. Knechtes auf ferne [Zukunft] hin geredet, und dies als Weisung
  586. für Menschen, Herr, HERR. $20$ Doch was soll David noch weiter
  587. zu dir reden? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, HERR! $21$ Um
  588. deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies
  589. Groβe getan, um es deinen Knecht erkennen zu lassen. $22$
  590. Darum bist du groβ, Herr, HERR! Ja, niemand ist dir gleich, und
  591. es gibt keinen Gott auβer dir, nach allem, was wir mit unseren
  592. Ohren gehört haben. $23$ Und wer ist wie dein Volk, wie
  593. Israel, die einzige Nation auf Erden, [für] die Gott hingegangen
  594. ist, [sie] sich zum Volk zu erlösen und um sich einen Namen zu
  595. machen und an ihnen Groβes zu erweisen und furchtgebietende
  596. Taten an deinem Land, [indem du] vor deinem Volk, das du dir aus
  597. Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre Götter [vertriebst].
  598. $24$ Und du hast dir dein Volk Israel fest gegründet, [daβ es]
  599. ewig dir zum Volk sei; und du, HERR, bist ihr Gott geworden.
  600. $25$ Und nun, HERR [und] Gott, das Wort, das du über deinen
  601. Knecht und über sein Haus geredet hast, halte ewig aufrecht, und
  602. tu, wie du geredet hast! $26$ Dann wird dein Name ewig groβ
  603. sein, indem man sagt: Der HERR der Heerscharen ist Gott über
  604. Israel! Und das Haus deines Knechtes David wird vor dir
  605. feststehen. $27$ Denn du, HERR der Heerscharen, Gott Israels,
  606. hast das Ohr deines Knechtes geöffnet und gesagt: Ich werde dir
  607. ein Haus bauen! - darum hat dein Knecht sich ein Herz gefaβt,
  608. dieses Gebet zu dir zu beten. $28$ Und nun, Herr, HERR, du
  609. bist es, der da Gott ist, und deine Worte sind Wahrheit, und du
  610. hast dieses Gute zu deinem Knecht geredet. $29$ So laβ es dir
  611. nun gefallen und segne das Haus deines Knechtes, daβ es ewig vor
  612. dir sei! Denn du, Herr, HERR, hast geredet, und mit deinem Segen
  613. wird das Haus deines Knechtes gesegnet sein für ewig!
  614.  
  615. \8\
  616. Davids Kriege - Seine Beamten.
  617. #
  618. V. 1-14: 1Chr 18,1-13.
  619. #
  620. $1$ Und es geschah danach, da schlug David die Philister und
  621. demütigte sie. Und David nahm die Zügel der Herrschaft aus der
  622. Hand der Philister.
  623.  
  624. $2$ Er schlug auch die Moabiter und maβ sie mit der Meβschnur
  625. ab, wobei er sie sich auf die Erde legen lieβ. Und er maβ zwei
  626. Schnurlängen ab, um zu töten, und eine volle Schnurlänge, um am
  627. Leben zu lassen. Und die Moabiter wurden David zu Knechten, die
  628. Tribut entrichten muβten.
  629.  
  630. $3$ David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rehobs, den König
  631. von Zoba, als er hinzog, um seine Macht am Strom [Euphrat]
  632. wiederherzustellen. $4$ Und David nahm von ihm 1 700 Berittene
  633. und 20 000 Mann Fuβvolk gefangen. Und David lähmte alle
  634. Wagen[pferde], aber 100 Wagen[pferde] von ihm lieβ er übrig.
  635.  
  636. $5$ Da kamen die Aramäer von Damaskus, um Hadad-Eser, dem
  637. König von Zoba, zu helfen. David aber schlug unter den Aramäern
  638. 22 000 Mann. $6$ Und David setzte in Aram-Damaskus Vögte ein,
  639. und die Aramäer wurden David zu Knechten, die Tribut entrichten
  640. muβten. So half der HERR dem David überall, wohin er zog. $7$
  641. Und David nahm die goldenen Schilde, die den Knechten
  642. Hadad-Esers gehörten, und brachte sie nach Jerusalem. $8$ Und
  643. aus Betach und aus Berotai, den Städten Hadad-Esers, nahm der
  644. König David sehr viel Bronze.
  645.  
  646. $9$ Und als Toi, der König von Hamat, hörte, daβ David die
  647. ganze Heeresmacht Hadad-Esers geschlagen hatte, $10$ sandte
  648. Toi seinen Sohn Joram zum König David, um ihn nach [seinem]
  649. Wohlergehen zu fragen und ihm Glück zu wünschen, weil er gegen
  650. Hadad-Eser gekämpft und ihn geschlagen hatte - denn Hadad-Eser
  651. war Tois Kriegsgegner gewesen -, und in seiner Hand waren
  652. silberne Geräte und goldene Geräte und bronzene Geräte. $11$
  653. Auch diese heiligte der König David dem HERRN, samt dem Silber
  654. und Gold, das er von all den Nationen heiligte, die er
  655. unterworfen hatte: $12$ von Aram, von Moab und von den Söhnen
  656. Ammon, von den Philistern und von Amalek und von dem Plündergut
  657. Hadad-Esers, des Sohnes Rehobs, des Königs von Zoba.
  658.  
  659. $13$ Und David machte [sich] einen Namen: Als er von seiner
  660. Schlacht gegen Edom im Salztal zurückkam, da waren 18 000 [Mann
  661. gefallen]. $14$ Und er setzte in Edom Vögte ein, in ganz Edom
  662. setzte er Vögte ein. Und alle Edomiter wurden David zu Knechten.
  663. So half der HERR dem David überall, wohin er zog.
  664. #
  665. V. 15-18: Kap. 20,23-26; 1Chr 18,14-17; vgl. 1Kö 4,1-6.
  666. #
  667. $15$ Und David war König über ganz Israel. Und David übte
  668. Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volk. $16$ Und Joab,
  669. der Sohn der Zeruja, war über das Heer [gesetzt]. Und Joschafat,
  670. der Sohn Ahiluds, war Berater. $17$ Und Zadok, der Sohn
  671. Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester. Und
  672. Seraja war Schreiber. $18$ Und Benaja, der Sohn Jojadas, war
  673. über die Kreter und Pleter [gesetzt]. Und die Söhne Davids sind
  674. Priester gewesen.
  675.  
  676. \9\
  677. Davids Groβmut gegen Mefi-Boschet, den Sohn Jonatans.
  678.  
  679. $1$ Und David sagte: Gibt es vielleicht noch jemand, der vom
  680. Haus Sauls übriggeblieben ist, damit ich Gnade an ihm erweise um
  681. Jonatans willen? $2$ Es war aber ein Knecht vom Haus Sauls,
  682. sein Name war Ziba, den rief man zu David. Und der König sagte
  683. zu ihm: Bist du Ziba? Er sagte: [Ja], dein Knecht. $3$ Und der
  684. König sagte: Ist niemand mehr da vom Haus Sauls, damit ich
  685. Gottes Gnade an ihm erweise? Da sagte Ziba zum König: Es ist
  686. noch ein Sohn Jonatans da, der an beiden Füβen gelähmt ist.
  687. $4$ Und der König sagte zu ihm: Wo ist er? Ziba sagte zum
  688. König: Siehe, er ist im Haus Machirs, des Sohnes Ammiels, in
  689. Lo-Dabar.
  690.  
  691. $5$ Da sandte der König David hin und lieβ ihn aus dem Haus
  692. Machirs, des Sohnes Ammiels, aus Lo-Dabar holen. $6$ Da kam
  693. Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David und
  694. fiel auf sein Angesicht und warf sich nieder. Und David sagte:
  695. Mefi-Boschet! Er sagte: Siehe, dein Knecht. $7$ Und David
  696. sagte zu ihm: Fürchte dich nicht! Denn ich will nur Gnade an dir
  697. erweisen um deines Vaters Jonatan willen, und ich will dir alle
  698. Felder deines Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst ständig an
  699. meinem Tisch das Brot essen. $8$ Da warf er sich nieder und
  700. sagte: Was ist dein Knecht, daβ du dich einem toten Hund
  701. zugewandt hast, wie ich einer bin?
  702.  
  703. $9$ Und der König rief Ziba, den Diener Sauls, und sagte zu
  704. ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Haus gehört hat, habe ich
  705. dem Sohn deines Herrn gegeben. $10$ Und du sollst für ihn das
  706. Land bearbeiten, du und deine Söhne und deine Knechte, und [die
  707. Ernte] einbringen, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen
  708. hat. Mefi-Boschet [selbst] aber, der Sohn deines Herrn, soll
  709. ständig das Brot an meinem Tisch essen. Und Ziba hatte fünfzehn
  710. Söhne und zwanzig Knechte. $11$ Da sagte Ziba zum König: Nach
  711. allem, was mein Herr, der König, seinem Knecht befiehlt, so wird
  712. dein Knecht tun. Und Mefi-Boschet, [sagte der König], wird an
  713. meinem Tisch essen wie einer von den Königssöhnen. $12$ Und
  714. Mefi-Boschet hatte einen kleinen Sohn, dessen Name war Micha.
  715. Und alle, die im Haus Zibas wohnten, waren Mefi-Boschets
  716. Knechte. $13$ So wohnte Mefi-Boschet in Jerusalem, denn er aβ
  717. beständig am Tisch des Königs. Er war aber gelähmt an beiden
  718. Füβen.
  719.  
  720. \10\
  721. Kriege gegen die Ammoniter und Aramäer.
  722. #
  723. 1Chr 19.
  724. #
  725. $1$ Und es geschah danach, da starb der König der Söhne
  726. Ammon, und sein Sohn Hanun wurde an seiner Stelle König. $2$
  727. Und David sagte: Ich will Gnade erweisen an Hanun, dem Sohn des
  728. Nahasch, so wie sein Vater Gnade an mir erwiesen hat. So sandte
  729. David hin, um ihn durch seine Knechte wegen seines Vaters zu
  730. trösten. Und die Knechte Davids kamen in das Land der Söhne
  731. Ammon. $3$ Da sagten die Obersten der Söhne Ammon zu Hanun,
  732. ihrem Herrn: Will David in deinen Augen [wirklich] deinen Vater
  733. ehren, wenn er Tröster zu dir gesandt hat? Hat nicht David seine
  734. Knechte zu dir gesandt, um die Stadt zu erforschen und sie
  735. auszukundschaften und sie umzukehren? $4$ Da nahm Hanun die
  736. Knechte Davids und lieβ ihnen die Hälfte des Bartes abscheren
  737. und ihre Kleider zur Hälfte abschneiden bis an ihr Gesäβ; und er
  738. schickte sie weg. $5$ Als man [das] David berichtete, sandte
  739. er ihnen [Boten] entgegen, denn die Männer waren sehr
  740. geschändet. Und der König lieβ [ihnen] sagen: Bleibt in Jericho,
  741. bis euer Bart gewachsen ist, dann kommt zurück!
  742.  
  743. $6$ Als nun die Söhne Ammon sahen, daβ sie sich bei David
  744. stinkend gemacht hatten, da sandten die Söhne Ammon hin und
  745. warben die Aramäer von Bet-Rehob und die Aramäer von Zoba, 20
  746. 000 Mann zu Fuβ, und den König von Maacha, 1 000 Mann, und die
  747. Männer von Tob, 12 000 Mann. $7$ Als David [davon] hörte,
  748. sandte er Joab aus und das ganze Heer, die Helden. $8$ Und
  749. die Söhne Ammon zogen aus und ordneten sich am Eingang des Tores
  750. zur Schlacht. Aber die Aramäer von Zoba und Rehob und die Männer
  751. von Tob und Maacha standen gesondert auf dem [freien] Feld.
  752. $9$ Und als Joab sah, daβ die Kampffront von vorn und von
  753. hinten gegen ihn gerichtet war, da wählte er von allen
  754. Auserlesenen Israels [einen Teil] aus und ordnete sich [mit
  755. ihnen zur Schlacht] gegen Aram. $10$ Den Rest des
  756. [Kriegs]volkes aber übergab er der Hand seines Bruders Abischai;
  757. und der ordnete [sie zur Schlacht] gegen die Söhne Ammon.
  758. $11$ Und er sagte: Wenn Aram stärker ist als ich, dann sollst
  759. du mir Hilfe leisten; und wenn die Söhne Ammon stärker sind als
  760. du, dann will ich kommen, um dir zu helfen. $12$ Sei stark
  761. und laβ uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres
  762. Gottes! Der HERR aber möge tun, was gut ist in seinen Augen.
  763. $13$ Da rückten Joab und das Volk, das bei ihm war, zum Kampf
  764. gegen die Aramäer vor; und sie flohen vor ihm. $14$ Als aber
  765. die Söhne Ammon sahen, daβ Aram floh, da flohen auch sie vor
  766. Abischai und zogen [sich] in die Stadt [zurück]. Da wandte sich
  767. Joab von den Söhnen Ammon ab und kam nach Jerusalem.
  768.  
  769. $15$ Als nun Aram sah, daβ es vor Israel geschlagen war,
  770. sammelten sie sich alle [wieder]. $16$ Und Hadad-Eser sandte
  771. hin und lieβ die Aramäer, die jenseits des Stromes Euphrat
  772. waren, [zum Kampf] ausziehen. Und sie kamen nach Helam, und
  773. Schobach, der Heeroberste Hadad-Esers, [ging] vor ihnen her.
  774. $17$ Das wurde David berichtet. Da versammelte er ganz Israel
  775. und ging über den Jordan und kam nach Helam. Und die Aramäer
  776. ordneten sich [zur Schlacht] gegen David und kämpften mit ihm.
  777. $18$ Aram aber floh vor Israel, und David erschlug von Aram
  778. 700 Wagen[kämpfer] und 40 000 Reiter. Auch seinen Heerobersten
  779. Schobach erschlug er; und der starb dort. $19$ Als nun all
  780. die Könige, die Hadad-Esers Knechte waren, sahen, daβ sie vor
  781. Israel geschlagen waren, schlossen sie Frieden mit Israel und
  782. dienten ihnen. Und die Aramäer fürchteten sich, den Söhnen Ammon
  783. noch [einmal] zu helfen.
  784.  
  785. \11\
  786. Davids Ehebruch und Blutschuld.
  787.  
  788. $1$ Und es geschah bei der Wiederkehr des Jahres, zur Zeit,
  789. wenn die Könige [ins Feld] ausziehen, da sandte David Joab und
  790. seine Knechte mit ihm und ganz Israel aus. Und sie verheerten
  791. [das Land der] Söhne Ammon und belagerten Rabba. David aber
  792. blieb in Jerusalem. $2$ Und es geschah zur Abendzeit, daβ
  793. David von seinem Lager aufstand und sich auf dem Dach des
  794. Königshauses erging. Da sah er vom Dach aus eine Frau baden. Die
  795. Frau aber war von sehr schönem Aussehen. $3$ Und David sandte
  796. hin und erkundigte sich nach der Frau. Und man sagte: Ist das
  797. nicht Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters?
  798. $4$ Da sandte David Boten hin und lieβ sie holen. Und sie kam
  799. zu ihm, und er lag bei ihr. Sie hatte sich aber [gerade]
  800. gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus
  801. zurück. $5$ Und die Frau wurde schwanger. Und sie sandte hin
  802. und berichtete es David und sagte: Ich bin schwanger.
  803.  
  804. $6$ Da sandte David zu Joab: Schick mir Uria, den Hetiter!
  805. Und Joab schickte Uria zu David. $7$ Und Uria kam zu ihm, und
  806. David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen
  807. des Volkes und nach der Kriegslage. $8$ Und David sagte zu
  808. Uria: Geh in dein Haus hinab und wasche deine Füβe! Und als Uria
  809. aus dem Haus des Königs ging, kam ein Geschenk des Königs hinter
  810. ihm her. $9$ Uria aber legte sich am Eingang des Königshauses
  811. nieder bei allen Knechten seines Herrn und ging nicht in sein
  812. Haus hinab. $10$ Und man berichtete es David: Uria ist nicht
  813. in sein Haus hinabgegangen. Da sagte David zu Uria: Bist du
  814. nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus
  815. hinabgegangen? $11$ Uria aber sagte zu David: Die Lade und
  816. Israel und Juda wohnen in Zelten, und mein Herr [selbst], Joab,
  817. und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld, und da
  818. sollte ich in mein Haus hineingehen, um zu essen und zu trinken
  819. und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele
  820. lebt, wenn ich das tue! $12$ Da sagte David zu Uria: Bleib
  821. auch heute [noch] hier! Morgen werde ich dich dann entlassen. So
  822. blieb Uria an diesem Tag und am folgenden in Jerusalem. $13$
  823. Und David lud ihn ein, und er aβ und trank vor ihm, und er
  824. machte ihn betrunken. Und am Abend ging er hinaus, um sich auf
  825. sein Lager bei den Knechten seines Herrn hinzulegen; aber in
  826. sein Haus ging er nicht hinab.
  827.  
  828. $14$ Und es geschah am [nächsten] Morgen, da schrieb David
  829. einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria. $15$ Und er
  830. schrieb in dem Brief folgendes: Stellt Uria dahin, wo die
  831. Kampffront am härtesten ist, und zieht euch hinter ihm zurück,
  832. daβ er getroffen wird und stirbt! $16$ Und es geschah, als
  833. Joab die Stadt [ständig] beobachtete, setzte er Uria an der
  834. Stelle ein, von der er erkannt hatte, daβ dort kriegstüchtige
  835. Männer waren. $17$ Als nun die Männer der Stadt auszogen und
  836. gegen Joab kämpften, fielen [einige] vom Volk, von den Knechten
  837. Davids; dabei starb auch Uria, der Hetiter. $18$ Da sandte
  838. Joab hin und berichtete David alle Ereignisse des Kampfes.
  839. $19$ Und er befahl dem Boten und sagte: Wenn du damit fertig
  840. bist, alle Ereignisse des Kampfes dem König zu melden, $20$
  841. und wenn dann der Zorn des Königs aufsteigt und er zu dir sagt:
  842. Warum seid ihr so nah an die Stadt herangerückt, um zu kämpfen?
  843. Habt ihr nicht erkannt, daβ sie von der Mauer herab schieβen
  844. würden? $21$ Wer hat [denn] Abimelech, den Sohn
  845. Jerubbeschets, erschlagen? Warf nicht eine Frau den oberen
  846. Mühlstein von der Mauer auf ihn herab, daβ er in Tebez starb?
  847. Wozu seid ihr so nah an die Mauer herangerückt? - dann sollst du
  848. sagen: Auch dein Knecht Uria, der Hetiter, ist tot. $22$ Und
  849. der Bote ging hin. Und er kam und berichtete David alles, was
  850. Joab ihm aufgetragen hatte. $23$ Und der Bote sagte zu David:
  851. Da die Männer uns überlegen waren, zogen sie gegen uns aufs
  852. [freie] Feld heraus; wir aber blieben an ihnen bis zum Eingang
  853. des Tores. $24$ Da schossen die Schützen von der Mauer herab
  854. auf deine Knechte, und es starben [einige] von den Knechten des
  855. Königs; und auch dein Knecht Uria, der Hetiter, ist tot. $25$
  856. Da sagte David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Laβ
  857. diese Sache nicht so schlimm sein in deinen Augen! Denn das
  858. Schwert friβt bald so, bald so. Führe deinen Kampf gegen die
  859. Stadt entschlossen fort und reiβe sie nieder! So ermutige ihn!
  860.  
  861. $26$ Und als Urias Frau hörte, daβ Uria, ihr Mann, tot war,
  862. hielt sie die Totenklage um ihren Gatten. $27$ Als aber die
  863. Trauer[zeit] vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein
  864. Haus auf. Und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. In
  865. den Augen des HERRN aber war die Sache böse, die David getan
  866. hatte.
  867.  
  868. \12\
  869. Nathans Strafrede und Davids Buβe.
  870.  
  871. $1$ Und der HERR sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm
  872. und sagte zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine
  873. reich und der andere arm. $2$ Der Reiche hatte Schafe und
  874. Rinder in groβer Menge. $3$ Der Arme hatte aber nichts als
  875. nur ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte. Und er
  876. ernährte es, und es wurde groβ bei ihm, zugleich mit seinen
  877. Kindern. Von seinem Bissen aβ es, aus seinem Becher trank es,
  878. und in seinem Schoβ schlief es. Es war ihm wie eine Tochter.
  879. $4$ Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann; dem aber tat es
  880. leid, [ein Tier] von seinen Schafen und von seinen Rindern zu
  881. nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen
  882. war. Da nahm er das Lamm des armen Mannes und richtete es für
  883. den Mann zu, der zu ihm gekommen war. $5$ Da entbrannte der
  884. Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sagte zu Nathan: So wahr
  885. der HERR lebt, der Mann, der das getan hat, ist ein Kind des
  886. Todes. $6$ Das Lamm aber soll er vierfach erstatten, dafür
  887. daβ er diese Sache getan hat, und weil es ihm [um den Armen]
  888. nicht leid getan hat.
  889.  
  890. $7$ Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht
  891. der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel
  892. gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet, $8$
  893. und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen
  894. deines Herrn in deinen Schoβ und habe dir das Haus Israel und
  895. Juda gegeben. Und wenn es zu wenig war, so hätte ich dir noch
  896. dies und das hinzugefügt. $9$ Warum hast du das Wort des
  897. HERRN verachtet, indem du tatest, was böse ist in seinen Augen?
  898. Uria, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine
  899. Frau hast du dir zur Frau genommen. Ihn selbst hast du ja
  900. umgebracht durch das Schwert der Söhne Ammon. $10$ Nun denn,
  901. so soll das Schwert von deinem Haus auf ewig nicht weichen,
  902. dafür daβ du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters,
  903. genommen hast, damit sie deine Frau sei. $11$ So spricht der
  904. HERR: Siehe, ich lasse aus deinem eigenen Haus Unglück über dich
  905. erstehen und nehme deine Frauen vor deinen Augen weg und gebe
  906. sie deinem Nächsten, daβ er bei deinen Frauen liegt vor den
  907. Augen dieser Sonne! $12$ Denn du, du hast es im Verborgenen
  908. getan; ich aber, ich werde dies tun vor ganz Israel und vor der
  909. Sonne!
  910.  
  911. $13$ Da sagte David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN
  912. gesündigt. Und Nathan sagte zu David: So hat auch der HERR deine
  913. Sünde hinweggetan, du wirst nicht sterben. $14$ Nur weil du
  914. den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlaβ zur Lästerung
  915. gegeben hast, muβ auch der Sohn, der dir geboren ist, sterben.
  916.  
  917. \12\
  918. Davids Bestrafung - Geburt Salomos.
  919.  
  920. $15$ Und Nathan ging in sein Haus [zurück].
  921. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau dem David geboren
  922. hatte, und es wurde schwer krank. $16$ Und David suchte Gott
  923. um des Jungen willen. Und David fastete lange. Und wenn er
  924. hineinkam, lag er die Nacht über auf der Erde. $17$ Und die
  925. Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der
  926. Erde aufzurichten. Aber er wollte nicht und aβ kein Brot mit
  927. ihnen. $18$ Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind.
  928. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu berichten, daβ
  929. das Kind tot sei, denn sie sagten [sich]: Siehe, als das Kind
  930. [noch] am Leben war, haben wir zu ihm geredet, und er hat nicht
  931. auf unsere Stimme gehört: Wie könnten wir [jetzt] zu ihm sagen:
  932. Das Kind ist tot? Er würde Unheil anrichten. $19$ Und David
  933. sah, daβ seine Knechte miteinander flüsterten. Da merkte David,
  934. daβ das Kind tot war. Und David sagte zu seinen Knechten: Ist
  935. das Kind tot? Sie sagten: [Es ist] tot. $20$ Da stand David
  936. von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und wechselte
  937. seine Kleider und ging ins Haus des HERRN und warf sich [vor
  938. ihm] nieder. Dann kam er in sein Haus [zurück] und verlangte [zu
  939. essen], und man setzte ihm Brot vor, und er aβ. $21$ Da
  940. sagten seine Knechte zu ihm: Was ist das für eine Sache, die du
  941. tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen gefastet und
  942. geweint, sobald aber das Kind gestorben war, bist du
  943. aufgestanden und hast gegessen! $22$ Da sagte er: Als das
  944. Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich [mir]
  945. sagte: Wer weiβ, [vielleicht] wird der HERR mir gnädig sein, und
  946. das Kind bleibt am Leben. $23$ Jetzt aber, da es tot ist,
  947. wozu sollte ich denn fasten? Kann ich es [etwa] noch
  948. zurückbringen? Ich gehe [einmal] zu ihm, aber es wird nicht zu
  949. mir zurückkehren.
  950.  
  951. $24$ Und David tröstete seine Frau Batseba. Und er ging zu
  952. ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab
  953. ihm den Namen Salomo. Und der HERR liebte ihn. $25$ Und er
  954. sandte durch den Propheten Nathan hin; und der gab ihm den Namen
  955. Jedidja um des HERRN willen.
  956.  
  957. \12\
  958. Davids Sieg über die Ammoniter.
  959. #
  960. 1Chr 20,1-3.
  961. #
  962. $26$ Und Joab kämpfte gegen [die Stadt] Rabba der Söhne Ammon
  963. und nahm die Königsstadt ein. $27$ Und Joab sandte Boten zu
  964. David und lieβ [ihm] sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und
  965. auch die Wasserstadt eingenommen. $28$ Und nun sammle den
  966. Rest des [Kriegs]volkes und belagere die Stadt und nimm sie ein,
  967. damit nicht ich es bin, der die Stadt einnimmt, und [nicht] mein
  968. Name über ihr ausgerufen wird! $29$ Da sammelte David alles
  969. [Kriegs]volk und zog nach Rabba, und er kämpfte gegen es und
  970. nahm es ein. $30$ Und er nahm ihrem König die Krone von
  971. seinem Haupt. Ihr Gewicht war ein Talent Gold, und ein kostbarer
  972. Stein [war an ihr]. Und sie kam auf das Haupt Davids. Und das
  973. Plündergut der Stadt brachte er in groβer Menge hinaus. $31$
  974. Das Volk aber, das darin war, führte er heraus und stellte es an
  975. die Steinsäge, an die eisernen Pickel und an die eisernen Beile
  976. und lieβ sie als Sklaven an den Ziegelformen arbeiten. Und so
  977. machte er es mit allen Städten der Söhne Ammon. Und David und
  978. das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück.
  979.  
  980. \13\
  981. Amnons Schandtat.
  982.  
  983. $1$ Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte
  984. eine schöne Schwester, ihr Name war Tamar. Und Amnon, der Sohn
  985. Davids, liebte sie. $2$ Und es war dem Amnon wehe um seiner
  986. Schwester Tamar willen, bis daβ er sich krank fühlte. Denn sie
  987. war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr
  988. irgend etwas anzutun. $3$ Und Amnon hatte einen Freund, sein
  989. Name war Jonadab, der Sohn des Schimea, des Bruders Davids.
  990. Jonadab aber war ein sehr kluger Mann. $4$ Der sagte zu ihm:
  991. Warum bist du Morgen für Morgen so elend, Königssohn? Willst du
  992. es mir nicht mitteilen? Amnon sagte zu ihm: Ich liebe Tamar, die
  993. Schwester meines Bruders Absalom. $5$ Da sagte Jonadab zu
  994. ihm: Leg dich auf dein Lager und stell dich krank! Und kommt
  995. dein Vater, um nach dir zu sehen, dann sag zu ihm: Es soll doch
  996. meine Schwester Tamar kommen und mir Krankenkost bringen! Sie
  997. sollte vor meinen Augen die Krankenkost zubereiten, damit ich es
  998. sehen kann. Dann würde ich aus ihrer Hand essen. $6$ Und
  999. Amnon legte sich hin und stellte sich krank. Und als der König
  1000. kam, um nach ihm zu sehen, sagte Amnon zum König: Es soll doch
  1001. meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen
  1002. zubereiten, damit ich aus ihrer Hand Krankenkost esse! $7$ Da
  1003. sandte David zu Tamar ins Haus und lieβ [ihr] sagen: Geh doch
  1004. ins Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm Krankenkost!
  1005. $8$ Und Tamar ging ins Haus ihres Bruders Amnon, während er
  1006. [im Bett] lag, und sie nahm den Teig und knetete ihn und
  1007. bereitete Kuchen vor seinen Augen zu und backte die Kuchen.
  1008. $9$ Und sie nahm die Pfanne und schüttete [sie] vor ihm aus.
  1009. Er aber weigerte sich zu essen. Und Amnon sagte: Laβt jedermann
  1010. von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus. $10$
  1011. Da sagte Amnon zu Tamar: Bring die Krankenkost in die innere
  1012. Kammer, damit ich aus deiner Hand esse! Und Tamar nahm die
  1013. Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder
  1014. Amnon in die innere Kammer. $11$ Als sie ihm aber [etwas] zu
  1015. essen hinreichte, packte er sie und sagte zu ihr: Komm, liege
  1016. bei mir, meine Schwester! $12$ Sie aber sagte zu ihm: Nicht
  1017. doch, mein Bruder! Tu mir keine Gewalt an, denn so handelt man
  1018. nicht in Israel! Tu [doch] diese Schandtat nicht! $13$ Und
  1019. ich, wohin sollte ich meine Schmach tragen? Du aber, du würdest
  1020. sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum
  1021. König, denn er wird mich dir nicht vorenthalten! $14$ Er aber
  1022. wollte nicht auf ihre Stimme hören. Und er überwältigte sie und
  1023. tat ihr Gewalt an und lag bei ihr.
  1024.  
  1025. $15$ [Dann] aber haβte Amnon sie mit sehr groβem Haβ. Ja, der
  1026. Haβ, mit dem er sie haβte, war gröβer als die Liebe, mit der er
  1027. sie geliebt hatte. Und Amnon sagte zu ihr: Steh auf, geh weg!
  1028. $16$ Sie aber sagte zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Denn
  1029. dieses Unrecht ist [noch] gröβer als das andere, das du mir
  1030. angetan hast, wenn du mich [jetzt] wegjagst. Aber er wollte
  1031. nicht auf sie hören. $17$ Und er rief seinen Burschen, seinen
  1032. Diener, und sagte: Jagt die da weg, fort von mir, nach drauβen,
  1033. und verriegele die Tür hinter ihr! $18$ Sie trug aber einen
  1034. bunten Leibrock. Denn mit solchen Gewändern kleideten sich die
  1035. Töchter des Königs, die [noch] Jungfrauen [waren]. Und sein
  1036. Diener brachte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr.
  1037. $19$ Da nahm Tamar Asche, [streute sie] auf ihren Kopf und
  1038. zerriβ den bunten Leibrock, den sie anhatte, und sie legte ihre
  1039. Hand auf ihren Kopf und lief schreiend davon.
  1040.  
  1041. \13\
  1042. Absaloms Rache und Flucht.
  1043.  
  1044. $20$ Und ihr Bruder Absalom sagte zu ihr: War dein Bruder
  1045. Amnon mit dir [zusammen]? Nun denn, meine Schwester, schweig
  1046. still! Er ist dein Bruder. Nimm dir diese Sache nicht so zu
  1047. Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Haus ihres Bruders
  1048. Absalom. $21$ Als der König David alle diese Dinge hörte,
  1049. wurde er sehr zornig. $22$ Absalom aber redete mit Amnon
  1050. weder Böses noch Gutes. Denn Absalom haβte Amnon deshalb, weil
  1051. er seiner Schwester Tamar Gewalt angetan hatte.
  1052.  
  1053. $23$ Und es geschah nach einer Zeit von zwei Jahren, da hatte
  1054. Absalom Schafscherer in Baal-Hazor, das bei Ephraim [liegt], und
  1055. Absalom lud alle Söhne des Königs ein. $24$ Und Absalom kam
  1056. zum König und sagte: Sieh doch, dein Knecht hat die
  1057. Schafscherer! Der König und seine Knechte mögen doch mit deinem
  1058. Knecht gehen! $25$ Aber der König sagte zu Absalom: Nein,
  1059. mein Sohn! Wir können doch nicht alle zusammen hingehen. Wir
  1060. wollen dir nicht zur Last fallen. Und er drängte ihn; aber er
  1061. wollte nicht gehen, sondern segnete ihn [zum Abschied]. $26$
  1062. Da sagte Absalom: Wenn nicht, dann mag doch [wenigstens] mein
  1063. Bruder Amnon mit uns gehen! Der König sagte zu ihm: Wozu soll er
  1064. mit dir gehen? $27$ Absalom aber drängte ihn. Da schickte er
  1065. Amnon und alle [anderen] Söhne des Königs mit ihm.
  1066.  
  1067. $28$ Und Absalom befahl seinen Dienern: Seht doch zu, wenn
  1068. Amnons Herz vom Wein fröhlich wird und ich zu euch sage:
  1069. Erschlagt Amnon! - dann tötet ihn! Fürchtet euch nicht! Ist es
  1070. nicht so, daβ ich es euch befohlen habe? Seid stark und zeigt
  1071. euch als tapfere Männer! $29$ Und die Diener Absaloms machten
  1072. [es] mit Amnon so, wie Absalom es befohlen hatte. Da sprangen
  1073. alle Söhne des Königs auf, und sie stiegen jeder auf sein
  1074. Maultier und flohen.
  1075.  
  1076. $30$ Und es geschah, während sie [noch] auf dem Weg waren,
  1077. kam das Gerücht zu David: Absalom hat alle Söhne des Königs
  1078. erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben.
  1079. $31$ Da stand der König auf und zerriβ seine Kleider und
  1080. legte sich auf die Erde, und alle seine Knechte standen mit
  1081. zerrissenen Kleidern
  1082.  
  1083.  
  1084. [um ihn herum]. $32$ Da ergriff Jonadab, der Sohn Schimeas,
  1085. des Bruders Davids, das Wort und sagte: Mein Herr glaube nicht,
  1086. daβ man all die jungen Männer, die Söhne des Königs, getötet
  1087. hat, sondern Amnon allein ist tot. Denn auf Absaloms Mund lag
  1088. [das] als [finsterer] Entschluβ von dem Tag an, da er seiner
  1089. Schwester Tamar Gewalt angetan hatte. $33$ Und nun nehme mein
  1090. Herr, der König, die Sache nicht so zu Herzen, daβ er glaube,
  1091. alle Söhne des Königs seien tot, sondern Amnon allein ist tot!
  1092.  
  1093. $34$ Und Absalom floh. Als nun der Diener, der [Turm]wächter,
  1094. seine Augen erhob und sah, siehe, da kam viel Volk vom Weg
  1095. hinter ihm, von der Seite des Berges. $35$ Da sagte Jonadab
  1096. zum König: Siehe, die Söhne des Königs kommen! Wie dein Knecht
  1097. gesagt hat, so ist es geschehen. $36$ Und es geschah, als er
  1098. zu Ende geredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und
  1099. erhoben ihre Stimme und weinten. Und auch der König und all
  1100. seine Knechte brachen in ein sehr groβes Weinen aus. $37$
  1101. Absalom aber war geflohen und ging zu Talmai, dem Sohn Ammihuds,
  1102. dem König von Geschur. Und David trauerte um seinen Sohn alle
  1103. Tage.
  1104.  
  1105. $38$ Absalom aber war geflohen und nach Geschur gegangen.
  1106. Dort blieb er drei Jahre. $39$ [Seine Flucht] hielt den König
  1107. David davon ab, gegen Absalom auszuziehen; vielmehr tröstete er
  1108. sich über Amnon, daβ er tot war.
  1109.  
  1110. \14\
  1111. Absaloms Rückkehr und Begnadigung.
  1112.  
  1113. $1$ Als nun Joab, der Sohn der Zeruja, erkannte, daβ das Herz
  1114. des Königs auf Absalom [gerichtet] war, $2$ da sandte Joab
  1115. nach Tekoa und lieβ von dort eine kluge Frau holen und sagte zu
  1116. ihr: Stell dich doch wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider
  1117. an und salbe dich nicht mit Öl und benimm dich wie eine Frau,
  1118. die schon viele Tage über einen Toten trauert! $3$ Geh dann
  1119. zum König hinein und rede zu ihm nach folgendem Wort! Und Joab
  1120. legte ihr die Worte in den Mund.
  1121.  
  1122. $4$ Und die Frau aus Tekoa kam zum König. Und sie fiel auf
  1123. ihr Gesicht zur Erde und warf sich nieder und sagte: Hilf, o
  1124. König! $5$ Und der König sprach zu ihr: Was [fehlt] dir? Da
  1125. sagte sie: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.
  1126. $6$ Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie rauften sich
  1127. beide auf dem Feld, und da kein Retter zwischen ihnen war,
  1128. schlug der eine den andern nieder und tötete ihn. $7$ Und
  1129. siehe, die ganze Sippe ist gegen deine Magd aufgestanden, und
  1130. sie sagen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat,
  1131. damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er
  1132. umgebracht hat, daβ wir [so] auch den Erben ausrotten! Und so
  1133. wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übriggeblieben ist,
  1134. um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen auf der Fläche des
  1135. Erdbodens zu lassen. $8$ Da sagte der König zu der Frau: Geh
  1136. in dein Haus! Ich selbst werde deinetwegen Befehl geben. $9$
  1137. Und die Frau aus Tekoa sagte zum König: Auf mir, mein Herr und
  1138. König, und auf dem Haus meines Vaters [wird nun] die Schuld
  1139. [liegen]; der König aber und sein Thron werden schuldlos sein!
  1140. $10$ Da sagte der König: Wer gegen dich redet, den bring zu
  1141. mir! Er soll dich künftig nicht mehr antasten. $11$ Sie aber
  1142. sagte: Der König gedenke doch des HERRN, deines Gottes, damit
  1143. der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichtet und man
  1144. meinen Sohn nicht ausrottet! Und er sagte: So wahr der HERR
  1145. lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes [eines] auf die Erde
  1146. fällt! $12$ Und die Frau sagte: Laβ doch deine Magd ein Wort
  1147. zu meinem Herrn, dem König, reden! Er sagte: Rede! $13$ Da
  1148. sagte die Frau: Und warum beabsichtigst du so etwas gegen das
  1149. Volk Gottes? Denn da der König dieses Wort geredet hat, ist er
  1150. einem Schuldbeladenen gleich, indem der König den von ihm
  1151. Verstoβenen nicht zurückkehren läβt. $14$ Denn sterben müssen
  1152. wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und
  1153. das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das
  1154. Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, daβ der Verstoβene
  1155. nicht [auch] von ihm weg verstoβen bleibt. $15$ Nun denn, daβ
  1156. ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem König, meinem Herrn, zu
  1157. reden, [geschah], weil das Volk mich in Furcht versetzt hat. Da
  1158. sagte [sich] deine Magd: Ich will doch zum König reden,
  1159. vielleicht wird der König das Wort seiner Sklavin tun. $16$
  1160. Denn der König wird [darauf] hören, um seine Sklavin aus der
  1161. Faust des Mannes zu erretten, der mich samt meinem Sohn aus dem
  1162. Erbteil Gottes ausrotten will. $17$ Und deine Magd sagte
  1163. [sich]: Das Wort meines Herrn, des Königs, möge doch zur
  1164. Beruhigung [für mich] sein. Denn wie der Engel Gottes, so ist
  1165. mein Herr, der König, um das Gute und das Böse anzuhören. Und
  1166. der HERR, dein Gott, sei mit dir!
  1167.  
  1168. $18$ Da antwortete der König und sagte zu der Frau:
  1169. Verschweige mir doch ja nichts [von dem], wonach ich dich
  1170. [jetzt] frage! Die Frau sagte: Mein Herr, der König, möge doch
  1171. reden! $19$ Der König sagte: Ist in alledem die Hand Joabs
  1172. mit dir? Da antwortete die Frau und sagte: So wahr deine Seele
  1173. lebt, mein Herr und König, wenn jemand nach rechts oder nach
  1174. links ausweichen kann vor allem, was mein Herr, der König redet!
  1175. Ja, dein Knecht Joab, er hat mir Befehl gegeben, und er hat
  1176. deiner Magd all diese Worte in den Mund gelegt. $20$ Um der
  1177. Sache ein anderes Gesicht zu geben, hat dein Knecht Joab dieses
  1178. Wort ausgemacht. Aber mein Herr ist weise, gleich der Weisheit
  1179. des Engels Gottes, daβ er alles erkennt, was auf Erden
  1180. [geschieht].
  1181.  
  1182. $21$ Und der König sagte zu Joab: Siehe doch, ich tue diese
  1183. [deine] Sache. So geh nun hin, laβ den Jungen, den Absalom,
  1184. zurückkehren! $22$ Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde
  1185. und warf sich nieder und segnete den König. Und Joab sagte:
  1186. Heute erkennt dein Knecht, daβ ich Gunst gefunden habe in deinen
  1187. Augen, mein Herr und König, da der König das Wort seines
  1188. Knechtes getan hat. $23$ Und Joab machte sich auf und ging
  1189. nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem zurück. $24$
  1190. Aber der König sagte: Er soll sich zu seinem Haus wenden, mein
  1191. Angesicht soll er nicht sehen. Da wandte sich Absalom zu seinem
  1192. Haus, und das Angesicht des Königs sah er nicht.
  1193.  
  1194. $25$ In ganz Israel aber gab es keinen Mann so schön wie
  1195. Absalom [und] so sehr zu rühmen. Von seiner Fuβsohle bis zu
  1196. seinem Scheitel war kein Makel an ihm. $26$ Und wenn er sein
  1197. Haupt scheren lieβ - es geschah nämlich am Ende jedes Jahres,
  1198. daβ er es scheren lieβ, denn es war ihm zu schwer, so lieβ er es
  1199. scheren -, dann wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach
  1200. königlichem Gewicht. $27$ Und dem Absalom wurden drei Söhne
  1201. geboren und eine Tochter, ihr Name war Tamar. Sie war eine Frau
  1202. von schönem Aussehen.
  1203.  
  1204. $28$ Und Absalom wohnte in Jerusalem zwei volle Jahre und
  1205. hatte das Angesicht des Königs [noch] nicht gesehen. $29$ Da
  1206. sandte Absalom zu Joab, um ihn zum König zu schicken, aber er
  1207. wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte noch ein zweites Mal,
  1208. aber er wollte [wieder] nicht kommen. $30$ Da sagte er zu
  1209. seinen Knechten: Seht, das Feld Joabs ist an meiner Seite. Er
  1210. hat dort Gerste. Geht hin und steckt es in Brand! Und die
  1211. Knechte Absaloms steckten das Feld in Brand. $31$ Da machte
  1212. Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus und sagte zu ihm:
  1213. Warum haben deine Knechte das Feld, das mir gehört, in Brand
  1214. gesteckt? $32$ Und Absalom sagte zu Joab: Siehe, ich hatte zu
  1215. dir geschickt und [dir] sagen lassen: Komm her, ich will dich
  1216. zum König schicken, um [ihm] zu sagen: Wozu bin ich von Geschur
  1217. hergekommen? Besser wäre es für mich, ich wäre noch dort. Jetzt
  1218. aber will ich das Angesicht des Königs sehen. Und wenn es an mir
  1219. eine Schuld gibt, dann soll er mich töten. $33$ Da begab sich
  1220. Joab zum König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom. Der
  1221. kam zum König und warf sich vor ihm nieder [und fiel] auf sein
  1222. Angesicht zur Erde [nieder] vor dem König, und der König küβte
  1223. Absalom.
  1224.  
  1225. \15\
  1226. Absaloms Aufstand gegen David.
  1227.  
  1228. $1$ Und es geschah danach, da schaffte sich Absalom Wagen und
  1229. Pferde an und fünfzig Mann, die vor ihm herliefen. $2$ Und
  1230. Frühmorgens machte Absalom sich auf und stellte sich an den Rand
  1231. des Weges zum Tor. Und es geschah: Jeden Mann, der einen
  1232. Rechtsstreit hatte und zum König kam, um eine Rechtsentscheidung
  1233. [zu suchen], den rief Absalom an und sagte: Aus welcher Stadt
  1234. bist du? Und sagte der: Dein Knecht ist aus einem der Stämme
  1235. Israels! - $3$ dann sagte Absalom zu ihm: Siehe, deine
  1236. Anliegen sind gut und recht; aber du hast beim König niemanden,
  1237. der [dich] anhört. $4$ Dann sagte Absalom [weiter]: Würde man
  1238. mich doch als Richter im Land einsetzen! Bei mir würde jedermann
  1239. Eingang finden, der einen Rechtsstreit hat und
  1240. Rechtsentscheidung [sucht]; ich würde ihn gerecht sprechen!
  1241. $5$ Und es geschah, wenn jemand sich ihm näherte, um sich vor
  1242. ihm niederzuwerfen, dann streckte er seine Hand aus und ergriff
  1243. ihn und küβte ihn. $6$ Und Absalom handelte auf diese Weise
  1244. an allen Israeliten, die zum König kamen, um eine
  1245. Rechtsentscheidung [zu suchen]. So stahl Absalom das Herz der
  1246. Männer von Israel.
  1247.  
  1248. $7$ Und es geschah am Ende der vierzig Jahre, da sagte
  1249. Absalom zum König: Laβ mich doch hingehen und in Hebron mein
  1250. Gelübde erfüllen, das ich dem HERRN gelobt habe. $8$ Denn als
  1251. ich in Geschur in Aram wohnte, tat dein Knecht ein Gelübde und
  1252. sagte: Wenn der HERR mich wirklich nach Jerusalem zurückbringt,
  1253. dann will ich dem HERRN dienen! $9$ Da sagte der König zu
  1254. ihm: Geh hin in Frieden! Und er machte sich auf und ging nach
  1255. Hebron. $10$ Und Absalom sandte Geheimboten in alle Stämme
  1256. Israels und lieβ sagen: Sobald ihr den Schall des Horns hört,
  1257. sollt ihr rufen: Absalom ist König in Hebron! $11$ Und mit
  1258. Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem. Sie waren
  1259. eingeladen worden und gingen in ihrer Arglosigkeit mit; und sie
  1260. hatten nichts von der ganzen Sache erkannt. $12$ Auch sandte
  1261. Absalom [hin und lieβ] den Giloniter Ahitofel [kommen], den
  1262. Ratgeber Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo, als er [bereits]
  1263. die Opfer schlachtete. So wurde die Verschwörung stark, und das
  1264. Volk bei Absalom wurde laufend zahlreicher.
  1265.  
  1266. \15\
  1267. Davids Flucht aus Jerusalem.
  1268.  
  1269. $13$ Und ein Bote kam zu David und sagte: Das Herz der Männer
  1270. von Israel steht hinter Absalom. $14$ Da sagte David zu all
  1271. seinen Knechten, die bei ihm in Jerusalem waren: Macht euch auf
  1272. und laβt uns fliehen! Denn [sonst] gibt es für uns kein
  1273. Entkommen vor Absalom. Beeilt euch wegzukommen, damit er nicht
  1274. eilends kommt und uns [noch] einholt und das Unheil über uns
  1275. bringt und die Stadt mit der Schärfe des Schwertes schlägt!
  1276. $15$ Da sagten die Knechte des Königs zum König: Ganz wie
  1277. mein Herr, der König, entscheidet - siehe, [wir sind] deine
  1278. Knechte! $16$ So zog denn der König hinaus und sein ganzes
  1279. Haus in seinem Gefolge. Und der König lieβ zehn Nebenfrauen
  1280. zurück, das Haus zu hüten. $17$ Als nun der König
  1281. hinausgezogen war und alles Volk in seinem Gefolge, machten sie
  1282. halt beim letzten Haus. $18$ Und alle seine Knechte zogen an
  1283. seiner Seite vorüber, und zwar alle Kreter und alle Pleter und
  1284. alle Gatiter, sechshundert Mann, die aus Gat in seinem Gefolge
  1285. gekommen waren, zogen vor dem König vorüber.
  1286.  
  1287. $19$ Da sagte der König zu dem Gatiter Ittai: Warum willst
  1288. auch du mit uns gehen? Kehr um und bleib bei dem König, denn du
  1289. bist ein Fremder, ja, du muβtest sogar aus deinem Heimatort in
  1290. die Verbannung gehen. $20$ Gestern bist du gekommen, und
  1291. heute sollte ich dich aufjagen, mit uns zu gehen? Ich aber muβ
  1292. gehen, wohin ich eben gehe. Kehr um und führe deine Brüder
  1293. zurück! Güte und Treue seien mit dir! $21$ Aber Ittai
  1294. antwortete dem König und sagte: So wahr der HERR lebt und mein
  1295. Herr, der König, lebt, wahrlich, an dem Ort, wo mein Herr, der
  1296. König, sein wird, sei es zum Tod, sei es zum Leben, nur dort
  1297. wird dein Knecht sein! $22$ Da sagte David zu Ittai: Komm und
  1298. zieh vorüber! Und Ittai, der Gatiter, zog vorüber mit allen
  1299. seinen Männern und dem ganzen Troβ, der bei ihm war. $23$ Und
  1300. das ganze Land weinte mit lauter Stimme, während das ganze
  1301. [Kriegs]volk vorüberging. Dann ging der König über den Bach
  1302. Kidron, und das ganze [Kriegs]volk zog hinüber auf dem Weg zur
  1303. Wüste hin. $24$ Und siehe, auch Zadok [war da] und mit ihm
  1304. alle Leviten; die trugen die Lade des Bundes Gottes. Und sie
  1305. stellten die Lade Gottes hin, und Abjatar brachte [Brandopfer]
  1306. dar, bis das ganze [Kriegs]volk aus der Stadt vollständig
  1307. hinübergezogen war. $25$ Und der König sagte zu Zadok: Bring
  1308. die Lade Gottes in die Stadt zurück! Wenn ich Gunst finde in den
  1309. Augen des HERRN, dann wird er mich zurückbringen und mich ihn
  1310. und seine Stätte [wieder]sehen lassen. $26$ Wenn er aber so
  1311. spricht: Ich habe kein Gefallen an dir - hier bin ich, er mag
  1312. mit mir tun, wie es gut ist in seinen Augen! $27$ Und der
  1313. König sagte zum Priester Zadok: Siehst du [das ein]? Kehre in
  1314. Frieden in die Stadt zurück und dein Sohn Ahimaaz und Jonatan,
  1315. der Sohn Abjatars, eure beiden Söhne, mit euch. $28$ Seht,
  1316. ich will an den Übergängen in der Wüste warten, bis ein Wort von
  1317. euch kommt, mir Nachricht zu geben. $29$ So brachten Zadok
  1318. und Abjatar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück, und sie
  1319. blieben dort.
  1320.  
  1321. $30$ David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf und
  1322. weinte im Gehen; und sein Haupt war verhüllt, und er ging
  1323. barfuβ. Und alles Volk, das bei ihm war, sie hatten jeder sein
  1324. Haupt verhüllt und gingen unter ständigem Weinen hinauf. $31$
  1325. Und man berichtete David: Ahitofel ist unter den Verschwörern
  1326. bei Absalom. Da sagte David: Mach doch, HERR, den Rat Ahitofels
  1327. zur Torheit! $32$ Und es geschah, als David auf den Gipfel
  1328. gekommen war, wo man sich vor Gott niederwirft, siehe, da [kam]
  1329. ihm der Arkiter Huschai entgegen mit zerrissenem Leibrock und
  1330. Erde auf seinem Kopf. $33$ Und David sagte zu ihm: Wenn du
  1331. mit mir weiterziehst, dann wirst du mir zur Last werden. $34$
  1332. Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sagst:
  1333. Dein Knecht, o König, will ich sein; früher war ich der Knecht
  1334. deines Vaters, jetzt aber will ich dein Knecht sein! - dann
  1335. kannst du mir den Rat Ahitofels zunichte machen. $35$ Und
  1336. sind dort nicht die Priester Zadok und Abjatar bei dir? Und es
  1337. soll geschehen, alles, was du aus dem Haus des Königs hörst,
  1338. sollst du den Priestern Zadok und Abjatar mitteilen. $36$
  1339. Siehe, ihre beiden Söhne sind dort bei ihnen, Ahimaaz, [der
  1340. Sohn] des Zadok, und Jonatan, [der Sohn] des Abjatar. So sendet
  1341. mir durch sie alles, was ihr hört! $37$ Da begab sich
  1342. Huschai, der Freund Davids, in die Stadt. Absalom aber zog
  1343. [gerade] in Jerusalem ein.
  1344.  
  1345. \16\
  1346. Verleumdung des Mefi-Boschet durch Ziba - Davids Verfluchung
  1347. durch Schimi.
  1348.  
  1349. $1$ Und als David von dem Gipfel ein wenig weitergegangen
  1350. war, siehe, da [kam] Ziba, der Knecht Mefi-Boschets, ihm
  1351. entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und auf ihnen
  1352. zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert [Früchte
  1353. vom] Sommerobst und ein Schlauch Wein. $2$ Und der König
  1354. sagte zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sagte: Die Esel sind
  1355. für das Haus des Königs zum Reiten und das Brot und das
  1356. Sommerobst zum Essen für die Burschen und der Wein zum Trinken
  1357. für den, der in der Wüste müde wird. $3$ Und der König sagte:
  1358. Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sagte zum König: Siehe,
  1359. er ist in Jerusalem geblieben, denn er sagte: Heute wird mir das
  1360. Haus Israel das Königtum meines Vaters zurückgeben! $4$ Da
  1361. sagte der König zu Ziba: Siehe, dein sei alles, was Mefi-Boschet
  1362. gehört! Ziba sagte: Ich beuge mich nieder. Möge ich Gunst finden
  1363. in deinen Augen, mein Herr und König!
  1364.  
  1365. $5$ Und als der König David nach Bahurim kam, siehe, da kam
  1366. von dort ein Mann von der Sippe des Hauses Saul heraus, sein
  1367. Name war Schimi, der Sohn des Gera. Er kam unter ständigem
  1368. Fluchen heraus $6$ und warf mit Steinen nach David und nach
  1369. allen Knechten des Königs David, obwohl alles [Kriegs]volk und
  1370. alle Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken [gingen].
  1371. $7$ Und so schrie Schimi, als er fluchte: Hinaus, hinaus, du
  1372. Blutmensch, du Ruchloser! $8$ Der HERR hat die ganze
  1373. Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden
  1374. bist, auf dich zurückgebracht, und der HERR hat das Königtum in
  1375. die Hand deines Sohnes Absalom gegeben! Siehe, jetzt bist du in
  1376. deinem Unglück, denn ein Blutmensch bist du! $9$ Da sagte
  1377. Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum soll dieser tote
  1378. Hund meinem Herrn, dem König, fluchen [dürfen]? Laβ mich doch
  1379. hinübergehen und ihm den Kopf abhauen! $10$ Aber der König
  1380. sagte: Was habe ich mit euch [zu tun], ihr Söhne der Zeruja? Ja,
  1381. soll er [doch] fluchen! Denn wenn der HERR ihm gesagt hat:
  1382. Fluche David! - wer darf dann sagen: Warum tust du das? $11$
  1383. Und David sagte zu Abischai und zu all seinen Knechten: Siehe,
  1384. mein Sohn, der aus meinem Leib hervorgegangen ist, trachtet mir
  1385. nach dem Leben; wieviel mehr jetzt dieser Benjaminiter! Laβt
  1386. ihn, mag er fluchen! Denn der HERR hat es ihm [gewiβ] gesagt.
  1387. $12$ Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen, und der
  1388. HERR wird mir Gutes zuwenden anstelle seines Fluchs an diesem
  1389. Tag. $13$ Und David und seine Männer gingen ihres Weges,
  1390. während Schimi an der Seite des Berges neben ihm herging, im
  1391. Gehen fluchte, mit Steinen [nach ihm] warf, [immer] neben ihm
  1392. her, und [ihn] mit Erde bewarf. $14$ Und der König und alles
  1393. Volk, das bei ihm war, kamen erschöpft [am Wasser] an. Dort
  1394. erholte er sich wieder.
  1395.  
  1396. \16\
  1397. Ahitofel und Huschai als Ratgeber Absaloms.
  1398.  
  1399. $15$ Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel,
  1400. kamen nach Jerusalem und Ahitofel war bei ihm. $16$ Und es
  1401. geschah, als Huschai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom
  1402. kam, da sagte Huschai zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der
  1403. König! $17$ Und Absalom sagte zu Huschai: Das ist also deine
  1404. Liebe zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund
  1405. gegangen? $18$ Und Huschai sagte zu Absalom: Nein, sondern
  1406. wen der HERR erwählt hat und dieses Volk und alle Männer von
  1407. Israel, dem will ich angehören, und bei ihm will ich bleiben.
  1408. $19$ Und zum andern, wem sollte ich dienen? [Etwa] nicht vor
  1409. seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich
  1410. [auch] vor dir sein.
  1411.  
  1412. $20$ Und Absalom sagte zu Ahitofel: Gebt einen Rat, was wir
  1413. tun sollen! $21$ Und Ahitofel sagte zu Absalom: Geh zu den
  1414. Nebenfrauen deines Vaters ein, die er zurückgelassen hat, das
  1415. Haus zu hüten! Wenn dann ganz Israel hört, daβ du dich bei
  1416. deinem Vater stinkend gemacht hast, werden die Hände all derer,
  1417. die mit dir sind, stark werden. $22$ Da schlug man für
  1418. Absalom das Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging ein zu den
  1419. Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen von ganz Israel. $23$
  1420. Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn
  1421. man das Wort Gottes befragte; so [viel galt] jeder Rat Ahitofels
  1422. sowohl bei David als auch bei Absalom.
  1423.  
  1424. \17\
  1425. Ahitofels Rat wird verworfen, der Rat Huschais angenommen -
  1426. Amasa, der Feldhauptmann Absaloms.
  1427.  
  1428. $1$ Und Ahitofel sagte zu Absalom: Laβ mich doch zwölftausend
  1429. Mann auswählen und mich aufmachen und [noch] diese Nacht David
  1430. nachjagen! $2$ Und ich werde über ihn kommen, so lange er
  1431. [noch] müde ist und schlaffe Hände hat, und ihn in Schrecken
  1432. versetzen. Dann wird das ganze [Kriegs]volk, das bei ihm ist,
  1433. fliehen, und ich werde den König allein erschlagen. $3$ So
  1434. werde ich das ganze Volk zu dir zurückbringen. [Soviel] wie die
  1435. Rückkehr der Gesamtheit [bedeutet] der Mann, den du suchst: Das
  1436. ganze Volk wird Frieden haben. $4$ Und das Wort war recht in
  1437. den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel.
  1438. $5$ Und Absalom sagte: Ruf doch auch Huschai, den Arkiter,
  1439. damit wir hören, was auch er zu sagen hat! $6$ Da kam Huschai
  1440. zu Absalom. Und Absalom sagte zu ihm: Solch ein Wort hat
  1441. Ahitofel geredet. Sollen wir sein Wort ausführen? Wenn nicht,
  1442. dann rede du! $7$ Da sagte Huschai zu Absalom: Nicht gut ist
  1443. der Rat, den Ahitofel diesmal gegeben hat. $8$ Und Huschai
  1444. sagte [weiter]: Du kennst ja selbst deinen Vater und seine
  1445. Männer: Helden sind sie und [voll] erbitterten Mutes wie eine
  1446. Bärin auf dem Feld, der man die Jungen geraubt hat. Und dein
  1447. Vater ist ein Kriegsmann; er wird das Volk nicht übernachten
  1448. lassen. $9$ Siehe, er hat sich jetzt in irgendeinem Loch oder
  1449. sonst an einem Ort versteckt. Und es wird geschehen, wenn zu
  1450. Anfang [einige] von ihnen fallen, so wird jeder, der es hört,
  1451. sagen: Das Volk, das Absalom nachfolgt, hat eine Niederlage
  1452. erlitten! $10$ Dann würde jeder - mag er auch ein tapferer
  1453. Mann sein, dessen Herz wie ein Löwenherz ist - ganz sicher
  1454. verzagen. Denn ganz Israel hat erkannt, daβ dein Vater ein Held
  1455. ist und die, die bei ihm sind, tapfere Männer. $11$ Vielmehr
  1456. rate ich: Ganz Israel soll sich zu dir versammeln, von Dan bis
  1457. Beerscheba, so zahlreich wie der Sand, der am Meer ist, und du
  1458. selber muβt mit in den Kampf ziehen. $12$ Kommen wir dann zu
  1459. ihm an einen der Orte, wo immer er sich auch befinden mag, so
  1460. werden wir uns auf ihn niederlassen, wie der Tau auf den
  1461. Erdboden fällt. Dann wird von ihm und von all den Männern, die
  1462. bei ihm sind, auch nicht einer übrigbleiben. $13$ Und wenn er
  1463. sich in eine Stadt zurückzieht, dann soll ganz Israel Seile an
  1464. jene Stadt heranschaffen, und wir schleppen sie ins Fluβtal, bis
  1465. dort auch nicht ein Steinchen [von ihr] mehr gefunden wird.
  1466. $14$ Da sagten Absalom und alle Männer von Israel: Der Rat
  1467. Huschais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahitofels. Der
  1468. HERR aber hatte es [so] angeordnet, um den guten Rat Ahitofels
  1469. zunichte zu machen, damit der HERR das Unheil über Absalom
  1470. brächte.
  1471.  
  1472. $15$ Und Huschai sagte zu den Priestern Zadok und Abjatar: So
  1473. und so hat Ahitofel dem Absalom und den Ältesten von Israel
  1474. geraten, und so und so habe ich selbst geraten. $16$ So
  1475. sendet nun eilends hin und berichtet David und sagt: Übernachte
  1476. nicht diese Nacht bei den Übergängen in der Wüste, sondern geh
  1477. auf jeden Fall hinüber, damit nicht der König und das ganze
  1478. [Kriegs]volk, das bei ihm ist, verschlungen wird! $17$
  1479. Jonatan aber und Ahimaaz standen bei En-Rogel. Und als die Magd
  1480. hinging und ihnen berichtete, da gingen sie ihrerseits hin und
  1481. berichteten dem König David. Denn sie durften sich nicht sehen
  1482. lassen [und vermieden es darum], in die Stadt zu kommen. $18$
  1483. Ein junger Mann aber sah sie und berichtete es Absalom. Da
  1484. gingen die beiden eilends fort und kamen in das Haus eines
  1485. Mannes in Bahurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hof, dort
  1486. stiegen sie hinein. $19$ Da nahm die Frau eine Decke und
  1487. breitete sie über die Brunnenöffnung und streute Getreidekörner
  1488. darüber aus, so daβ man nichts erkennen konnte. $20$ Und die
  1489. Knechte Absaloms kamen zu der Frau ins Haus und sagten: Wo sind
  1490. Ahimaaz und Jonatan? Da sagte die Frau zu ihnen: Sie sind von
  1491. hier zum Wasser weitergegangen. Da suchten sie [dort], aber sie
  1492. fanden sie nicht und kehrten nach Jerusalem zurück. $21$ Und
  1493. es geschah, nachdem sie weggegangen waren, stiegen die beiden
  1494. aus dem Brunnen herauf und gingen hin und berichteten dem König
  1495. David. Und sie sagten zu David: Macht euch auf und geht eilends
  1496. über das Wasser, denn so hat Ahitofel gegen euch geraten!
  1497. $22$ Da machte sich David auf und das ganze Volk, das bei ihm
  1498. war, und sie gingen über den Jordan. Bis der Morgen hell wurde,
  1499. fehlte auch nicht einer, der nicht über den Jordan gegangen
  1500. wäre.
  1501.  
  1502. $23$ Als aber Ahitofel sah, daβ sein Rat nicht ausgeführt
  1503. worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und ging in
  1504. sein Haus, in seine Stadt; und er bestellte sein Haus und
  1505. erhängte sich. Und er starb und wurde im Grab seines Vaters
  1506. begraben.
  1507.  
  1508. $24$ Und David kam nach Mahanajim. Absalom aber ging über den
  1509. Jordan, er und alle Männer von Israel mit ihm. $25$ Und
  1510. Absalom hatte Amasa an Joabs Stelle über das Heer eingesetzt.
  1511. Amasa war aber der Sohn eines Mannes, dessen Name Jitra [war],
  1512. des Israeliten, der zu Abigal eingegangen war, der Tochter des
  1513. Nahasch, einer Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. $26$
  1514. Und Israel und Absalom lagerten sich im Land Gilead.
  1515.  
  1516. \17\
  1517. Unterstützung für David in Mahanajim.
  1518.  
  1519. $27$ Und es geschah, als David nach Mahanajim gekommen war,
  1520. da [kamen] Schobi, der Sohn des Nahasch, aus Rabba, [der Stadt]
  1521. der Söhne Ammon, und Machir, der Sohn Ammiels, aus Lo-Dabar, und
  1522. Barsillai, der Gileaditer, aus Roglim. $28$ Betten und Becken
  1523. und Töpfergefäβe, Weizen und Gerste und Mehl, geröstete Körner
  1524. und Bohnen und Linsen und Geröstetes $29$ und Honig und Rahm
  1525. und Schafe und Kuhkäse brachten sie zu David und zu dem
  1526. [Kriegs]volk, das bei ihm war, zum Essen. Denn sie sagten
  1527. [sich]: Das Volk ist hungrig und erschöpft und durstig in der
  1528. Wüste.
  1529.  
  1530. \18\
  1531. Davids Vorbereitung auf den Entscheidungskampf.
  1532.  
  1533. $1$ Und David musterte das [Kriegs]volk, das bei ihm war, und
  1534. setzte über sie Oberste über Tausend und Oberste über Hundert
  1535. ein. $2$ Und David sandte das Volk aus: ein Drittel unter
  1536. Joab, ein Drittel unter Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem
  1537. Bruder Joabs, und ein Drittel unter Ittai, dem Gatiter. Und der
  1538. König sagte zu dem [Kriegs]volk: Auch ich will mit euch
  1539. ausziehen! $3$ Das [Kriegs]volk aber sagte: Du sollst nicht
  1540. [mit] ausziehen. Denn wenn wir fliehen müssen, werden sie sich
  1541. um uns keine Mühe machen. Selbst wenn die Hälfte von uns stirbt,
  1542. werden sie sich um uns keine Mühe machen. Denn du bist wie
  1543. zehntausend von uns. Darum ist es jetzt besser, wenn du uns von
  1544. der Stadt aus zur Hilfe wirst. $4$ Da sagte der König zu
  1545. ihnen: Was gut ist in euren Augen, will ich tun. Und der König
  1546. stellte sich an die Seite des Tores, und das ganze [Kriegs]volk
  1547. zog aus [zu] je hundert und je tausend. $5$ Und der König
  1548. befahl Joab und Abischai und Ittai: Geht mir schonend um mit dem
  1549. Jungen, mit Absalom! Und das ganze [Kriegs]volk hörte es, als
  1550. der König allen Obersten wegen Absalom Befehl gab.
  1551.  
  1552. \18\
  1553. Absaloms Niederlage und Tod.
  1554.  
  1555. $6$ Und das [Kriegs]volk zog aus ins Feld, Israel entgegen;
  1556. und der Kampf entspann sich im Wald Ephraim. $7$ Dort wurde
  1557. das [Kriegs]volk Israels vor den Knechten Davids geschlagen, und
  1558. die Niederlage war dort groβ an jenem Tag: 20 000 [Mann]. $8$
  1559. Und der Kampf breitete sich dort aus über das ganze Land. Und
  1560. der Wald fraβ mehr vom Volk, als das Schwert gefressen hatte an
  1561. jenem Tag.
  1562.  
  1563. $9$ Und Absalom geriet vor die Knechte Davids. Absalom ritt
  1564. aber auf einem Maultier. Und das Maultier kam unter die
  1565. verschlungenen Zweige einer groβen Terebinthe. Da verfing sich
  1566. sein Kopf in der Terebinthe, und er schwebte zwischen Himmel und
  1567. Erde. Das Maultier aber, das unter ihm war, lief weiter. $10$
  1568. Das sah ein Mann und meldete Joab folgendes: Siehe, ich habe
  1569. Absalom an einer Terebinthe hängen sehen. $11$ Da sagte Joab
  1570. zu dem Mann, der ihm [das] meldete: Wie, du hast ihn gesehen?
  1571. Und warum hast du ihn dort nicht [sofort] zu Boden geschlagen?
  1572. Und an mir wäre es, dir zehn [Schekel] Silber und einen Gürtel
  1573. zu geben. $12$ Aber der Mann sagte zu Joab: Auch wenn ich
  1574. tausend [Schekel] Silber auf meinen Händen wöge, würde ich meine
  1575. Hand nicht gegen den Sohn des Königs ausstrecken. Denn vor
  1576. unseren Ohren hat der König dir und Abischai und Ittai befohlen:
  1577. Seid vorsichtig, wer es auch sei, mit dem Jungen, mit Absalom!
  1578. $13$ Oder hätte ich heimtückisch gegen sein Leben gehandelt -
  1579. und es bleibt ja keine Sache vor dem König verborgen -, dann
  1580. würdest du dich heraushalten. $14$ Da sagte Joab: Ich will
  1581. nicht so viel Zeit verlieren vor dir. Und er nahm drei Stäbe in
  1582. seine Hand und stieβ sie Absalom ins Herz, während er mitten im
  1583. Geäst der Terebinthe noch lebendig [hing]. $15$ Dann stellten
  1584. sich zehn Burschen, Waffenträger Joabs, ringsum auf, erschlugen
  1585. Absalom und töteten ihn. $16$ Und Joab stieβ ins Horn, da
  1586. kehrte das [Kriegs]volk von der Verfolgung Israels zurück; denn
  1587. Joab wollte das [Kriegs]volk schonen. $17$ Und sie nahmen
  1588. Absalom und warfen ihn in die groβe Grube im Wald und
  1589. errichteten über ihm einen sehr groβen Steinhaufen. Ganz Israel
  1590. aber floh, jeder in sein Zelt. $18$ Absalom aber hatte es
  1591. unternommen und hatte [noch] zu seinen Lebzeiten einen
  1592. Gedenkstein für sich aufgerichtet, der im Königstal ist. Denn er
  1593. sagte: Ich habe keinen Sohn, meinen Namen in Erinnerung zu
  1594. halten. Und er hatte den Gedenkstein nach seinem Namen genannt.
  1595. Und man nennt ihn das Denkmal Absaloms bis auf diesen Tag.
  1596.  
  1597. \18\
  1598. Die Botschaft an David vom Tod Absaloms.
  1599.  
  1600. $19$ Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte: Ich will doch
  1601. hinlaufen und dem König die Freudenbotschaft bringen, daβ der
  1602. HERR ihm Recht verschafft hat vor der Gewalt seiner Feinde.
  1603. $20$ Aber Joab sagte zu ihm: Am heutigen Tag bist du nicht
  1604. der Mann für eine Freudenbotschaft, du kannst an einem andern
  1605. Tag Freudenbotschaft bringen. An diesem Tag aber sollst du keine
  1606. Freudenbotschaft bringen, da ja der Sohn des Königs tot ist.
  1607. $21$ Und Joab sagte zu dem Kuschiten: Geh hin, melde dem
  1608. König, was du gesehen hast! Da warf sich der Kuschit vor Joab
  1609. nieder und lief hin. $22$ Aber Ahimaaz, der Sohn Zadoks, fing
  1610. noch [einmal] an und sagte zu Joab: Komme, was [will], auch ich
  1611. will laufen, hinter dem Kuschiten her! Joab sagte: Wozu willst
  1612. du denn laufen, mein Sohn, da sich für dich keine
  1613. Freudenbotschaft [mehr] findet? $23$ [Er aber antwortete]:
  1614. Komme, was [will], ich laufe. Da sagte er zu ihm: Lauf! Und
  1615. Ahimaaz lief den Weg durch die Ebene des Jordan und überholte
  1616. den Kuschiten.
  1617.  
  1618. $24$ Und David saβ zwischen den beiden Toren. Und der Wächter
  1619. ging auf das Dach des Tores zur Mauer hin. Und er erhob seine
  1620. Augen und sah: und siehe, ein Mann, der allein lief. $25$ Und
  1621. der Wächter rief [hinunter] und meldete es dem König. Der König
  1622. sagte: Wenn er allein ist, so ist eine Freudenbotschaft in
  1623. seinem Mund. Und als er ständig näher und näher kam, $26$ sah
  1624. der Wächter einen anderen Mann laufen. Und der Wächter rief ins
  1625. Tor hinein und sagte: Siehe, [noch] ein Mann, der allein läuft!
  1626. Der König sagte: Auch der ist ein Bote. $27$ Da sagte der
  1627. Wächter: [Soviel] ich sehe, gleicht der Lauf des ersten dem Lauf
  1628. des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Da sagte der König: Das ist ein
  1629. guter Mann, er kommt, um eine gute Botschaft [zu melden].
  1630. $28$ Und Ahimaaz rief und sagte zum König: Friede! Und er
  1631. warf sich vor dem König auf sein Gesicht zur Erde nieder. Und er
  1632. sagte: Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der die Männer, die
  1633. ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben, [in
  1634. deine Hand] ausgeliefert hat! $29$ Der König sagte: Der
  1635. Junge, mein Absalom, ist [doch hoffentlich] unversehrt! Ahimaaz
  1636. sagte: Ich sah das groβe Getümmel, als Joab den Knecht des
  1637. Königs und deinen Knecht fortschickte, aber ich konnte nicht
  1638. erkennen, was [es war]. $30$ Da sagte der König: Tritt zur
  1639. Seite, stell dich hierher! Und er trat zur Seite und blieb
  1640. stehen.
  1641.  
  1642. $31$ Und siehe, da kam der Kuschit, und der Kuschit sagte:
  1643. Mein Herr, der König, lasse sich Freudenbotschaft bringen! Denn
  1644. der HERR hat dir heute Recht verschafft vor der Gewalt aller,
  1645. die sich gegen dich erhoben haben. $32$ Der König sagte zu
  1646. dem Kuschiten: Ist der Junge, mein Absalom, unversehrt? Der
  1647. Kuschit sagte: Wie dem Jungen, so möge es den Feinden meines
  1648. Herrn, des Königs, ergehen und allen, die sich gegen dich zum
  1649. Bösen erhoben haben!
  1650.  
  1651. \19\
  1652. Davids Trauer um Absalom - Joabs Vorwürfe gegen David.
  1653.  
  1654. $1$ Da schrak der König zusammen, und er stieg hinauf ins
  1655. Obergemach des Tor[gebäudes] und weinte. Und so rief er im
  1656. Gehen: Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wäre ich
  1657. doch an deiner Stelle gestorben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
  1658.  
  1659. $2$ Und es wurde Joab berichtet: Siehe, der König weint und
  1660. trauert um Absalom. $3$ So wurde der Sieg an diesem Tag zur
  1661. Trauer für das ganze [Kriegs]volk, denn das Volk hatte an jenem
  1662. Tag gehört: Der König grämt sich wegen seines Sohnes. $4$ Da
  1663. stahl sich das [Kriegs]volk an jenem Tag davon, um in die Stadt
  1664. zu kommen, wie sich [Kriegs]volk davonstiehlt, das sich schämt,
  1665. weil es im Kampf geflohen ist. $5$ Und der König hatte sein
  1666. Gesicht verhüllt, und der König schrie mit lauter Stimme: Mein
  1667. Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! $6$ Da ging Joab
  1668. zum König ins Haus hinein und sagte: Du hast heute das Gesicht
  1669. all deiner Knechte schamrot gemacht, die heute dein Leben
  1670. gerettet haben und das Leben deiner Söhne und deiner Töchter und
  1671. das Leben deiner Frauen und das Leben deiner Nebenfrauen, $7$
  1672. indem du liebst, die dich hassen, und haβt, die dich lieben.
  1673. Denn du hast heute bekundet, daβ dir Oberste und Knechte nichts
  1674. sind. Ja, heute erkenne ich: Wenn Absalom am Leben wäre, wir
  1675. heute aber tot, das wäre dann recht gewesen in deinen Augen!
  1676. $8$ Nun aber mache dich auf, geh hinaus und rede zum Herzen
  1677. deiner Knechte! Denn bei dem HERRN schwöre ich [dir]: Wenn du
  1678. nicht hinausgehst, dann wird diese Nacht nicht ein Mann bei dir
  1679. bleiben! Und das wäre schlimmer für dich als all das Schlimme,
  1680. das über dich gekommen ist von deiner Jugend an bis jetzt.
  1681. $9$ Da erhob sich der König und setzte sich ins Tor. Und man
  1682. berichtete dem ganzen [Kriegs]volk: Siehe, der König sitzt im
  1683. Tor! Da kam das ganze [Kriegs]volk vor den König.
  1684. Israel aber war geflohen, jeder zu seinen Zelten. 
  1685.  
  1686. \19\
  1687. Davids Rückkehr
  1688. $10$ Und
  1689. das ganze Volk stritt sich in allen Stämmen Israels und sagte:
  1690. Der König hat uns aus der Hand unserer Feinde befreit, und er
  1691. hat uns gerettet aus der Hand der Philister. Und jetzt ist er
  1692. vor Absalom aus dem Land geflohen. $11$ Absalom aber, den wir
  1693. über uns gesalbt hatten, ist im Kampf gestorben. Und nun, warum
  1694. schweigt ihr, [anstatt] den König wieder zurückzuholen?
  1695.  
  1696. $12$ Und der König David sandte zu den Priestern Zadok und
  1697. Abjatar und lieβ [ihnen] sagen: Redet zu den Ältesten von Juda:
  1698. Warum wollt ihr die letzten sein, den König in sein Haus
  1699. zurückzuholen, wo [doch] das Wort von ganz Israel [bereits] zum
  1700. König in sein Haus gekommen ist? $13$ Meine Brüder seid ihr,
  1701. ihr seid mein Gebein und mein Fleisch! Und warum wollt ihr die
  1702. letzten sein, den König zurückzuholen? $14$ Und zu Amasa
  1703. sollt ihr sagen: Bist du nicht mein Gebein und mein Fleisch? So
  1704. soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn du nicht alle Tage
  1705. Heeroberster vor mir sein sollst an Joabs Stelle! $15$ Und er
  1706. neigte das Herz aller Männer von Juda wie das eines Mannes. Und
  1707. sie sandten zum König: Kehre zurück, du und alle deine Knechte!
  1708. $16$ Und der König kehrte zurück und kam bis an den Jordan.
  1709. Und Juda kam nach Gilgal, dem König entgegen, um den König über
  1710. den Jordan zu führen.
  1711.  
  1712. \19\
  1713. Begnadigung des Schimi durch David.
  1714.  
  1715. $17$ Da eilte Schimi, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der
  1716. von Bahurim war, und kam mit den Männern von Juda herab dem
  1717. König David entgegen: $18$ Und tausend Mann aus Benjamin
  1718. waren bei ihm, und Ziba, der Diener des Hauses Sauls, und seine
  1719. fünfzehn Söhne und seine zwanzig Knechte mit ihm. Und sie waren,
  1720. bevor der König [kam], durch den Jordan gewatet $19$ und
  1721. versahen den Dienst, das Haus des Königs hinüberzugeleiten und
  1722. zu tun, was gut war in seinen Augen. Und Schimi, der Sohn des
  1723. Gera, fiel vor dem König nieder, als der den Jordan
  1724. überschreiten wollte. $20$ Und er sagte zum König: Mein Herr
  1725. wolle mir die Schuld nicht anrechnen, und du wollest nicht
  1726. [länger] daran denken, was dein Knecht verkehrt gemacht hat an
  1727. dem Tag, als mein Herr, der König, aus Jerusalem auszog, daβ der
  1728. König es zu Herzen nähme! $21$ Denn dein Knecht hat erkannt:
  1729. Ich habe gesündigt. Aber siehe, ich bin heute gekommen, als
  1730. erster vom ganzen Haus Joseph, um hinabzuziehen, meinem Herrn,
  1731. dem König, entgegen. $22$ Da antwortete Abischai, der Sohn
  1732. der Zeruja, und sagte: Sollte nicht Schimi dafür getötet werden,
  1733. daβ er dem Gesalbten des HERRN geflucht hat? $23$ David aber
  1734. sagte: Was habe ich mit euch [zu tun], ihr Söhne der Zeruja, daβ
  1735. ihr mir heute zu Widersachern werden wollt? Sollte heute ein
  1736. Mann in Israel getötet werden? Weiβ ich denn nicht, daβ ich
  1737. heute König bin über Israel? $24$ Und der König sagte zu
  1738. Schimi: Du sollst nicht sterben! Und der König schwor ihm.
  1739.  
  1740. \19\
  1741. Davids Begegnung mit Mefi-Boschet.
  1742.  
  1743. $25$ Und Mefi-Boschet, der Sohn Sauls, kam herab, dem König
  1744. entgegen. Und er hatte seine Füβe nicht gepflegt und seinen Bart
  1745. nicht gepflegt und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tag an,
  1746. als der König weggegangen war, bis zu dem Tag, an dem er in
  1747. Frieden [zurück]kommen würde. $26$ Und es geschah, als [er
  1748. von] Jerusalem dem König entgegenkam, da sagte der König zu ihm:
  1749. Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mefi-Boschet? $27$ Er
  1750. sagte: Mein Herr und König, mein Knecht hat mich betrogen! Denn
  1751. dein Knecht hatte gesagt: Ich will mir den Esel satteln lassen
  1752. und darauf reiten und mit dem König ziehen! - denn dein Knecht
  1753. ist lahm. $28$ Er aber ist als Verleumder gegen deinen Knecht
  1754. zu meinem Herrn, dem König, gelaufen. Doch mein Herr, der König,
  1755. ist wie der Engel Gottes. So tu, was gut ist in deinen Augen!
  1756. $29$ Denn das ganze Haus meines Vaters - das waren nichts als
  1757. Männer des Todes vor meinem Herrn, dem König. Du aber hast
  1758. deinen Knecht unter die gesetzt, die an deinem Tisch essen. Was
  1759. für ein Recht habe ich da noch und [welchen Anspruch], noch zum
  1760. König zu schreien? $30$ Da sagte der König zu ihm: Wozu
  1761. redest du noch von deinen Angelegenheiten? Ich sage: Du und
  1762. Ziba, ihr sollt das Feld teilen! $31$ Mefi-Boschet sagte zum
  1763. König: Er mag auch das Ganze nehmen, nachdem mein Herr, der
  1764. König, in Frieden in sein Haus gekommen ist!
  1765.  
  1766. \19\
  1767. Davids Begegnung mit Barsillai.
  1768.  
  1769. $32$ Und Barsillai, der Gileaditer, kam von Roglim herab und
  1770. ging mit dem König über den Jordan, um ihn am Jordan entlang zu
  1771. geleiten. $33$ Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von
  1772. achtzig Jahren. Er war es, der den König versorgt hatte, als der
  1773. sich in Mahanajim aufgehalten hatte, denn er war ein sehr
  1774. reicher Mann. $34$ Und der König sagte zu Barsillai: Du, geh
  1775. mit mir hinüber, ich will dich bei mir in Jerusalem versorgen!
  1776. $35$ Doch Barsillai sagte zum König: Wie [viel sind noch] die
  1777. Tage meiner Lebensjahre, daβ ich mit dem König nach Jerusalem
  1778. hinaufziehen sollte? $36$ Achtzig Jahre bin ich heute alt.
  1779. Kann ich [da noch] zwischen Gutem und Bösem unterscheiden? Oder
  1780. kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke?
  1781. Oder kann ich noch auf die Stimme der Sänger und der Sängerinnen
  1782. hören? Wozu sollte dein Knecht meinem Herrn, dem König, noch zur
  1783. Last fallen? $37$ Kurz nur kann dein Knecht mit dem König
  1784. über den Jordan gehen. Und warum will der König mir diese
  1785. [groβe] Vergeltung erweisen? $38$ Laβ doch deinen Knecht
  1786. zurückkehren, daβ ich in meiner Stadt sterbe, beim Grab meines
  1787. Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, hier ist dein Knecht
  1788. Kimham! Der mag mit meinem Herrn, dem König, hinübergehen. Und
  1789. tu ihm, was gut ist in deinen Augen! $39$ Da sagte der König:
  1790. Kimham soll mit mir hinübergehen, und ich will ihm tun, was gut
  1791. ist in deinen Augen. Und alles, was du von mir begehrst, will
  1792. ich für dich tun! $40$ Und alles Volk ging über den Jordan,
  1793. und [auch] der König ging hinüber. Und der König küβte Barsillai
  1794. und segnete ihn; und der kehrte an seinen [Heimat]ort zurück.
  1795. $41$ Und der König ging weiter nach Gilgal, und Kimham ging
  1796. mit ihm hinüber. Und das ganze Volk von Juda und auch die Hälfte
  1797. des Volkes von Israel führte den König hinüber.
  1798.  
  1799. \19\
  1800. Eifersucht von Juda und Israel auf David.
  1801.  
  1802. $42$ Und siehe, alle Männer von Israel kamen zum König und
  1803. sagten zum König: Warum haben unsere Brüder, die Männer von
  1804. Juda, dich gestohlen und den König und sein Haus und alle Männer
  1805. Davids mit ihm über den Jordan geführt? $43$ Da antworteten
  1806. alle Männer von Juda den Männern von Israel: Weil der König mir
  1807. nähersteht! Warum bist du denn über diese Sache erzürnt? Haben
  1808. wir vom König etwa irgend etwas aufgegessen, oder hat er uns
  1809. irgendein Geschenk gemacht? $44$ Aber die Männer von Israel
  1810. antworteten den Männern von Juda und sagten: Ich habe zehn
  1811. Anteile am König, und auch an David habe ich mehr [Anrecht] als
  1812. du. Warum hast du mich verachtet? Ist nicht auch mein Wort das
  1813. erste gewesen, meinen König zurückzuholen? Aber das Wort der
  1814. Männer von Juda war härter als das Wort der Männer von Israel.
  1815.  
  1816. \20\
  1817. Aufruhr des Scheba - Joabs Mord an Amasa - Schebas Tod.
  1818.  
  1819. $1$ Nun war dort zufällig ein ruchloser Mann; sein Name war
  1820. Scheba, der Sohn des Bichri, ein Benjaminiter. Der stieβ ins
  1821. Horn und rief: Wir haben keinen Anteil an David! Wir haben kein
  1822. Erbteil an Isais Sohn! Jeder zu seinen Zelten, Israel! $2$ Da
  1823. zogen alle Männer von Israel von David weg [und folgten] Scheba
  1824. nach, dem Sohn des Bichri. Die Männer von Juda aber hingen ihrem
  1825. König an, vom Jordan bis Jerusalem.
  1826.  
  1827. $3$ Und David kam in sein Haus, nach Jerusalem. Und der König
  1828. nahm die zehn Nebenfrauen, die er zurückgelassen hatte, das Haus
  1829. zu hüten, und gab sie in Gewahrsam. Und er versorgte sie, ging
  1830. aber nicht zu ihnen ein. Und sie waren eingeschlossen bis zum
  1831. Tag ihres Todes - eine Witwenschaft zu Lebzeiten [des Mannes].
  1832.  
  1833. $4$ Und der König sagte zu Amasa: Ruft mir die Männer von
  1834. Juda zusammen - drei Tage, dann stehst du hier! $5$ Und Amasa
  1835. ging hin, Juda zusammenzurufen. Aber er versäumte die bestimmte
  1836. Zeit, die er ihm bestimmt hatte. $6$ Da sagte David zu
  1837. Abischai: Jetzt wird Scheba, der Sohn des Bichri, für uns
  1838. schlimmer sein als Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und
  1839. jage ihm nach, damit er nicht befestigte Städte für sich gewinnt
  1840. und uns unser Auge ausreiβt! $7$ Da zogen die Männer Joabs
  1841. aus, ihm nach, und die Kreter und die Pleter und alle Helden.
  1842. Und sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, dem Sohn des Bichri,
  1843. nachzujagen.
  1844.  
  1845. $8$ Als sie bei dem groβen Stein waren, der bei Gibeon ist,
  1846. war Amasa vor ihnen angekommen. Und Joab war mit seinem
  1847. Waffenrock als seinem Gewand gegürtet, und darüber war der Gurt
  1848. mit dem Schwert, das an seiner Hüfte befestigt war [und] in
  1849. seiner Scheide [steckte]; trat diese hervor, fiel es heraus.
  1850. $9$ Und Joab sagte zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder?
  1851. Und Joab faβte mit der rechten Hand Amasas Bart, um ihn zu
  1852. küssen. $10$ Amasa hatte aber nicht auf das Schwert geachtet,
  1853. das Joab in der [anderen] Hand hatte. Und er stach ihn damit in
  1854. den Bauch, so daβ er seine Eingeweide zur Erde schüttete; und er
  1855. gab ihm keinen zweiten [Stich mehr]. So starb er.
  1856.  
  1857. Dann jagten Joab und sein Bruder Abischai Scheba, dem Sohn
  1858. Bichris, [weiter] nach. $11$ Und ein Mann von den Burschen
  1859. Joabs blieb bei Amasa stehen und sagte: Wer an Joab Gefallen hat
  1860. und wer für David ist, [folge] Joab nach! $12$ Amasa aber
  1861. wälzte sich in [seinem] Blut mitten auf der Straβe. Und als der
  1862. Mann sah, daβ alles Volk stehenblieb, schaffte er Amasa von der
  1863. Straβe weg auf das Feld und warf ein Kleidungsstück über ihn,
  1864. weil jeder, der [vorbei]kam, nach ihm sah und stehenblieb.
  1865. $13$ Als er [ihn] von der Straβe weggeschafft hatte, zog
  1866. jedermann vorüber, Joab nach, um Scheba, dem Sohn Bichris,
  1867. nachzujagen.
  1868.  
  1869. $14$ Der aber zog durch alle Stämme Israels bis Abel und
  1870. Bet-Maacha, und alle Bichriter versammelten sich und folgten ihm
  1871. ebenfalls nach.
  1872.  
  1873. $15$ Und sie kamen und belagerten ihn in Abel-Bet-Maacha, und
  1874. sie schütteten einen Wall gegen die Stadt auf, so daβ er an die
  1875. Vormauer stieβ. Und das ganze [Kriegs]volk, das bei Joab war,
  1876. unterwühlte die [Haupt]mauer, um sie zum Einsturz zu bringen.
  1877. $16$ Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hört her, hört
  1878. her! Sagt doch zu Joab: Tritt hier heran, ich will mit dir
  1879. reden! $17$ Und er trat zu ihr heran. Und die Frau sagte:
  1880. Bist du Joab? Er sagte: Ich bin es. Da sagte sie zu ihm: Höre
  1881. die Worte deiner Magd! Und er sagte: Ich höre. $18$ Da sagte
  1882. sie folgendes: Früher pflegte man zu sagen: Man frage nur in
  1883. Abel, und so ist man am Ziel! $19$ Ich bin von den
  1884. Friedsamen, den Getreuen Israels. Du [aber] trachtest danach,
  1885. eine Stadt und Mutter in Israel zu töten. Warum willst du das
  1886. Erbteil des HERRN verschlingen? $20$ Da antwortete Joab und
  1887. sagte: Fern, fern sei es von mir, daβ ich verschlingen und daβ
  1888. ich vernichten will! So ist die Sache nicht! $21$ Vielmehr
  1889. hat ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name ist Scheba, der Sohn
  1890. des Bichri, seine Hand gegen den König, gegen David, erhoben.
  1891. Ihn allein gebt heraus, und ich ziehe von der Stadt ab! Da sagte
  1892. die Frau zu Joab: Siehe, sein Kopf wird dir über die Mauer
  1893. zugeworfen. $22$ Und die Frau ging zum ganzen Volk [und
  1894. beredete es] mit ihrer Klugheit. Da hieben sie Scheba, dem Sohn
  1895. des Bichri, den Kopf ab und warfen [ihn] zu Joab [hinaus]. Der
  1896. stieβ ins Horn, und sie zerstreuten sich von der Stadt weg,
  1897. jeder zu seinen Zelten. Joab aber kehrte zum König nach
  1898. Jerusalem zurück.
  1899.  
  1900. \20\
  1901. Davids Beamte.
  1902. #
  1903. Kap. 8,16-18; vgl. 1Kö 4,1-6.
  1904. #
  1905. $23$ Und Joab war über das ganze Heer [eingesetzt, über]
  1906. Israel, und Benaja, der Sohn Jojadas, über die Kreter und über
  1907. die Pleter, $24$ und Adoram über die Zwangsarbeit. Und
  1908. Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Berater, $25$ und Scheja war
  1909. Schreiber, und Zadok und Abjatar waren Priester, $26$ und
  1910. auch Ira, der Jairiter, war Priester Davids.
  1911.  
  1912. \21\
  1913. Sühnung einer Schuld Sauls.
  1914.  
  1915. $1$ Und es gab eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei
  1916. Jahre [lang], Jahr für Jahr. Und David suchte das Angesicht des
  1917. HERRN. Und der HERR sprach: Wegen Saul und wegen des Hauses der
  1918. Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat! $2$ Da rief
  1919. der König die Gibeoniter herbei und redete zu ihnen. - Die
  1920. Gibeoniter aber, sie waren nicht von den Söhnen Israel, sondern
  1921. vom Rest der Amoriter. Und die Söhne Israel hatten ihnen
  1922. geschworen, [sie zu verschonen]. Saul aber hatte versucht, sie
  1923. zu erschlagen in seinem Eifer für die Söhne Israel und Juda. -
  1924. $3$ David also sagte zu den Gibeonitern: Was soll ich für
  1925. euch tun? Und womit soll ich Sühne tun, damit ihr das Erbteil
  1926. des HERRN segnet? $4$ Und die Gibeoniter sagten zu ihm: Wir
  1927. haben kein [Verlangen nach] Silber und Gold von Saul und von
  1928. seinem Haus, und wir haben kein [Recht], jemanden in Israel zu
  1929. töten. Und er sagte: Was wollt ihr denn, daβ ich für euch tun
  1930. soll? $5$ Da sagten sie zum König: Der Mann, der uns
  1931. vernichtet hat und der gegen uns plante, daβ wir ausgerottet
  1932. werden sollten, so daβ wir nicht mehr hätten bestehen können im
  1933. ganzen Gebiet Israels - $6$ man gebe uns sieben Männer von
  1934. seinen Söhnen, daβ wir sie dem HERRN aufhängen bei [dem] Gibea
  1935. Sauls, des Erwählten des HERRN. Und der König sagte: Ich will
  1936. sie [euch] geben.
  1937.  
  1938. $7$ Aber der König hatte Mitleid mit Mefi-Boschet, dem Sohn
  1939. Jonatans, des Sohnes Sauls, wegen des Schwures bei dem HERRN,
  1940. der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonatan, dem Sohn
  1941. Sauls. $8$ Und der König nahm die beiden Söhne Rizpas, der
  1942. Tochter des Ajja, die sie dem Saul geboren hatte, Armoni und
  1943. Mefi-Boschet, und die fünf Söhne Merabs, der Tochter Sauls, die
  1944. sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohn des Barsillai, des
  1945. Meholatiters, $9$ und er gab sie in die Hand der Gibeoniter.
  1946. Die hängten sie auf dem Berg vor dem HERRN auf. So fielen die
  1947. sieben auf einmal, und sie wurden in den ersten Tagen der Ernte,
  1948. am Anfang der Gerstenernte, getötet.
  1949.  
  1950. $10$ Da nahm Rizpa, die Tochter des Ajja, das Sackgewand und
  1951. breitete es für sich auf dem Felsen aus vom Anfang der Ernte an,
  1952. bis das Wasser sich vom Himmel über die Toten ergoβ. Und sie
  1953. lieβ nicht zu, daβ bei Tag die Vögel des Himmels sich auf ihnen
  1954. niederlieβen und bei Nacht die Tiere des Feldes. $11$ Und es
  1955. wurde David berichtet, was Rizpa, die Tochter des Ajja, die
  1956. Nebenfrau Sauls, getan hatte. $12$ Da ging David hin und
  1957. holte die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan
  1958. von den Bürgern von Jabesch [in] Gilead, die sie von dem
  1959. [Markt]platz in Bet-Schean gestohlen hatten, wo die Philister
  1960. sie an dem Tag aufgehängt hatten, als die Philister Saul am
  1961. Gilboa schlugen. $13$ Und er brachte die Gebeine Sauls und
  1962. die Gebeine seines Sohnes Jonatan von dort herauf. Dann sammelte
  1963. man die Gebeine der Gehängten $14$ und begrub [sie] mit den
  1964. Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan im Land Benjamin in
  1965. Zela im Grab seines Vaters Kisch. Und man tat alles, was der
  1966. König befohlen hatte. Und danach lieβ Gott sich für das Land
  1967. erbitten.
  1968.  
  1969. \21\
  1970. Siege über die Philister.
  1971. #
  1972. 1Chr 20,4-8.
  1973. #
  1974. $15$ Wieder einmal hatten die Philister Krieg mit Israel. Und
  1975. David zog hinab und seine Knechte mit ihm, und sie kämpften mit
  1976. den Philistern. Und David war ermüdet. $16$ Und Jischbi in
  1977. Nob, der zu den Söhnen des Rafa [gehörte], - das Gewicht seiner
  1978. Lanzenspitze war dreihundert Schekel Bronze, und er war mit
  1979. einem neuen [Schwert] gegürtet - der sagte, er wolle David
  1980. erschlagen. $17$ Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, kam ihm
  1981. zu Hilfe, schlug den Philister und tötete ihn. Damals schworen
  1982. die Männer Davids ihm und sagten: Du sollst nicht mehr mit uns
  1983. in den Kampf ausziehen, damit du die Leuchte Israels nicht
  1984. auslöschst!
  1985.  
  1986. $18$ Und es geschah danach, da kam es wieder zum Kampf mit
  1987. den Philistern bei Gob. Damals erschlug Sibbechai, der
  1988. Huschatiter, den Saf, der zu den Söhnen des Rafa [gehörte].
  1989.  
  1990. $19$ Und wieder kam es bei Gob zum Kampf mit den Philistern.
  1991. Und Elhanan, der Sohn des Jaare-Oregim, der Bethlehemiter,
  1992. erschlug Goliath, den Gatiter; und der Schaft seines Speeres war
  1993. wie ein Weberbaum.
  1994.  
  1995. $20$ Und wieder kam es zum Kampf bei Gat. Da war ein langer
  1996. Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an
  1997. seinen Füβen, 24 an der Zahl; und auch er war dem Rafa geboren
  1998. worden. $21$ Und er verhöhnte Israel; da erschlug ihn
  1999. Jonatan, der Sohn Schammas, des Bruders Davids. $22$ Diese
  2000. vier wurden dem Rafa in Gat geboren; und sie fielen durch die
  2001. Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte.
  2002.  
  2003. \22\
  2004. Davids Dankpsalm.
  2005. #
  2006. Ps 18.
  2007. #
  2008. $1$ Und David redete zu dem HERRN die Worte dieses Liedes an
  2009. dem Tag, als der HERR ihn aus der Hand aller seiner Feinde und
  2010. aus der Hand Sauls errettet hatte.
  2011.  
  2012. $2$ Und er sprach: $1$ Der HERR ist mir mein Fels und
  2013. meine Burg und mein Erretter.
  2014.  
  2015. $3$ Mein Gott ist mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche, mein
  2016. Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste und meine
  2017. Zuflucht. Mein Retter, vor Gewalttat rettest du mich!
  2018.  
  2019. $4$ Gelobt! rufe ich zum HERRN, so werde ich vor meinen
  2020. Feinden gerettet.
  2021.  
  2022. $5$ Denn mich umfingen die Wogen des Todes, Bäche des
  2023. Verderbens erschreckten mich.
  2024.  
  2025. $6$ Fesseln des Scheols umgaben mich, Fallen des Todes
  2026. überwältigten mich.
  2027.  
  2028. $7$ In meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie
  2029. zu meinem Gott. Und er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und
  2030. mein Schrei [drang] an seine Ohren.
  2031.  
  2032. $8$ Da wankte und bebte die Erde; die Grundfesten des Himmels
  2033. erzitterten und wankten, denn er war [von Zorn] entbrannt.
  2034.  
  2035. $9$ Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer fraβ aus
  2036. seinem Mund, glühende Kohlen brannten aus ihm.
  2037.  
  2038. $10$ Er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war
  2039. unter seinen Füβen.
  2040.  
  2041. $11$ Er fuhr auf einem Cherub und flog daher, so schwebte er
  2042. auf den Flügeln des Windes.
  2043.  
  2044. $12$ Und er machte Finsternis rings um sich her zur Hütte,
  2045. das Sieb der [Himmels]wasser, dichtes Gewölk.
  2046.  
  2047. $13$ Aus dem Glanz vor ihm brannten feurige Kohlen.
  2048.  
  2049. $14$ Der HERR donnerte vom Himmel her, und der Höchste lieβ
  2050. seine Stimme erschallen.
  2051.  
  2052. $15$ Und er schoβ Pfeile und zerstreute sie, [schoβ seinen]
  2053. Blitz und verwirrte sie.
  2054.  
  2055. $16$ Da wurden sichtbar die Betten des Meeres, die Fundamente
  2056. der Welt wurden aufgedeckt durch das Schelten des HERRN, vor dem
  2057. Schnauben des Hauchs seiner Nase.
  2058.  
  2059. $17$ Er griff aus der Höhe, erfaβte mich, zog mich heraus aus
  2060. groβen Wassern.
  2061.  
  2062. $18$ Er rettete mich vor meinem starken Feind, vor meinen
  2063. Hassern, denn sie waren mächtiger als ich.
  2064.  
  2065. $19$ Sie überwältigten mich am Tag meines Unglücks, aber der
  2066. HERR wurde mir eine Stütze.
  2067.  
  2068. $20$ Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich,
  2069. weil er Gefallen an mir hatte.
  2070.  
  2071. $21$ Der HERR handelte an mir nach meiner Gerechtigkeit, nach
  2072. der Reinheit meiner Hände vergalt er mir.
  2073.  
  2074. $22$ Denn ich habe die Wege des HERRN eingehalten und bin
  2075. Gott nicht gottlos abgewichen.
  2076.  
  2077. $23$ Denn alle seine Rechtsbestimmungen waren vor mir, und
  2078. seine Ordnungen - ich bin nicht davon abgewichen.
  2079.  
  2080. $24$ Auch war ich vollkommen ihm gegenüber und hütete mich
  2081. vor meiner Schuld.
  2082.  
  2083. $25$ So vergalt der HERR mir nach meiner Gerechtigkeit, nach
  2084. meiner Reinheit vor seinen Augen.
  2085.  
  2086. $26$ Gegen den Gnädigen verhältst du dich gnädig, gegen den
  2087. vollkommenen Mann vollkommen.
  2088.  
  2089. $27$ Gegen den Reinen zeigst du dich rein, gegen den
  2090. Verkehrten aber verdreht.
  2091.  
  2092. $28$ Und das demütige Volk rettest du; aber deine Augen sind
  2093. gegen die Hochmütigen, du erniedrigst [sie].
  2094.  
  2095. $29$ Ja, du bist meine Leuchte, HERR; und der HERR erhellt
  2096. meine Finsternis.
  2097.  
  2098. $30$ Denn mit dir kann ich auf Raubzug gehen, mit meinem Gott
  2099. kann ich eine Mauer überspringen.
  2100.  
  2101. $31$ Gott - sein Weg ist vollkommen; des HERRN Wort ist
  2102. lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen.
  2103.  
  2104. $32$ Denn wer ist Gott auβer dem HERRN? Und wer ist ein Fels
  2105. auβer unserem Gott?
  2106.  
  2107. $33$ Gott ist meine starke Festung und vollkommen macht er
  2108. meinen Weg.
  2109.  
  2110. $34$ Er macht meine Füβe den Hirschen gleich und stellt mich
  2111. hin auf meine Höhen.
  2112.  
  2113. $35$ Er lehrt meine Hände das Kämpfen, und meine Arme spannen
  2114. den ehernen Bogen.
  2115.  
  2116. $36$ Und du gabst mir den Schild deines Heils, und dein
  2117. Zuspruch machte mich groβ.
  2118.  
  2119. $37$ Du schafftest Raum meinen Schritten unter mir, und meine
  2120. Knöchel haben nicht gewankt.
  2121.  
  2122. $38$ Meinen Feinden jagte ich nach und vernichtete sie; und
  2123. ich kehrte nicht um, bis ich sie aufgerieben hatte.
  2124.  
  2125. $39$ Und ich rieb sie auf und zerschmetterte sie, daβ sie
  2126. nicht [mehr] aufstanden; und sie fielen unter meine Füβe.
  2127.  
  2128. $40$ Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Kampf, beugtest
  2129. unter mich, die gegen mich aufstanden.
  2130.  
  2131. $41$ Du hast bewirkt, daβ meine Feinde mir den Rücken zeigen
  2132. müssen; meine Hasser, ich habe sie vernichtet.
  2133.  
  2134. $42$ Sie blickten umher - aber da war kein Retter - zum
  2135. HERRN, doch er antwortete ihnen nicht.
  2136.  
  2137. $43$ Und ich zermalmte sie wie Staub der Erde; wie Straβenkot
  2138. zertrat, zerstampfte ich sie.
  2139.  
  2140. $44$ Und du hast mich errettet aus den Streitigkeiten meines
  2141. Volkes; du hast mich als Haupt der Nationen bewahrt; ein Volk,
  2142. das ich nicht kannte, dient mir.
  2143.  
  2144. $45$ Die Söhne der Fremde schmeichelten mir; sowie [ihr] Ohr
  2145. hörte, gehorchten sie mir.
  2146.  
  2147. $46$ Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus
  2148. ihren Festungen.
  2149.  
  2150. $47$ Der HERR lebt! Gepriesen sei mein Fels! Erhoben werde
  2151. Gott, der Fels meines Heils,
  2152.  
  2153. $48$ der Gott, der mir Rache gab und mir die Völker unterwarf
  2154.  
  2155. $49$ und der mich herausholte von meinen Feinden weg! Und du
  2156. erhöhtest mich über die, die gegen mich aufstanden; von dem Mann
  2157. der Gewalttaten hast du mich befreit.
  2158.  
  2159. $50$ Darum will ich dich preisen, HERR, unter den Nationen
  2160. und will spielen deinem Namen,
  2161.  
  2162. $51$ der seinem König groβe Rettung schenkt und Gnade erweist
  2163. seinem Gesalbten, David und seinen Nachkommen ewig.
  2164.  
  2165. \23\
  2166. Davids letzte Worte.
  2167.  
  2168. $1$ Und dies sind die letzten Worte Davids: Ausspruch Davids,
  2169. des Sohnes Isais, Ausspruch des Mannes, der hochgestellt ist,
  2170. des Gesalbten des Gottes Jakobs und des Lieblings in den
  2171. Gesängen Israels:
  2172.  
  2173. $2$ Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort
  2174. war auf meiner Zunge.
  2175.  
  2176. $3$ Es hat gesprochen der Gott Israels, der Fels Israels hat
  2177. zu mir geredet:
  2178.  
  2179. Wer gerecht herrscht über die Menschen, wer in der Furcht Gottes
  2180. herrscht, $4$ [der ist] wie das Licht des Morgens, wenn die
  2181. Sonne aufstrahlt, eines Morgens ohne Wolken; von ihrem Glanz
  2182. nach dem Regen [sproβt] das Grün aus der Erde.
  2183.  
  2184. $5$ Ja, [ist] nicht so mein Haus bei Gott? Hat er mir doch
  2185. einen ewigen Bund gesetzt, in allem geordnet und bewahrt! Denn
  2186. all mein Heil und all mein Wohlgefallen, läβt er es denn nicht
  2187. sprieβen?
  2188.  
  2189. $6$ Aber die Verruchten sind allesamt wie Dorngestrüpp, das
  2190. verweht wird; denn mit der Hand faβt man es nicht an.
  2191.  
  2192. $7$ Und der Mann, der es anfassen will, wappnet sich mit
  2193. Eisen und Speerschaft; und mit Feuer wird es gründlich verbrannt
  2194. an [seiner] Stätte. -
  2195.  
  2196. \2\
  2197. Davids Helden.
  2198. #
  2199. 1Chr 11,10-47; 27,1-15.
  2200. #
  2201. $8$ Das sind die Namen der Helden, die David hatte:
  2202. Joscheb-Baschebet, der Tachkemoniter, das Haupt der `Drei'; er
  2203. schwang seinen Speer über achthundert [Mann], die er auf einmal
  2204. erschlagen hatte.
  2205.  
  2206. $9$ Und nach ihm [kommt] Eleasar, der Sohn Dodos, des Sohnes
  2207. des Ahoach, unter den drei Helden bei David. Als sie unter den
  2208. Philistern, die sich dort zum Kampf versammelt hatten, [einige]
  2209. herausforderten und als die Männer von Israel sich zurückzogen,
  2210. $10$ da machte er sich auf und schlug auf die Philister ein,
  2211. bis seine Hand müde wurde und seine Hand am Schwert kleben
  2212. blieb. So schaffte der HERR an jenem Tag eine groβe Rettung. Das
  2213. [Kriegs]volk aber kehrte um, [wieder] hinter ihm her, nur um zu
  2214. plündern.
  2215.  
  2216. $11$ Und nach ihm [kommt] Schamma, der Sohn des Age, der
  2217. Harariter. Und die Philister sammelten sich zu einer Truppe. Nun
  2218. war dort ein Ackerstück voller Linsen. Das [Kriegs]volk aber
  2219. floh vor den Philistern. $12$ Da stellte er sich mitten auf
  2220. das Stück und entriβ es [ihnen] und schlug die Philister. So
  2221. schaffte der HERR eine groβe Rettung.
  2222.  
  2223. $13$ Und drei von den dreiβig Helden gingen hinab und kamen
  2224. zur Erntezeit zu David, in die Höhle Adullam. Und die Truppe der
  2225. Philister lagerte in der Ebene Refaim. $14$ David war aber
  2226. damals in der Bergfeste, und ein Posten der Philister war damals
  2227. in Bethlehem. $15$ Und David verspürte ein Verlangen und
  2228. sagte: Wer gibt mir Wasser zu trinken aus der Zisterne von
  2229. Bethlehem, die im Tor ist? $16$ Da drangen die drei Helden in
  2230. das Heerlager der Philister ein und schöpften Wasser aus der
  2231. Zisterne von Bethlehem, die im Tor ist, und nahmen [es mit] und
  2232. brachten es David. Aber er wollte es nicht trinken, sondern goβ
  2233. es als Trankopfer für den HERRN aus. $17$ Und er sagte: Fern
  2234. sei es von mir vor dem HERRN, daβ ich das tue! [Ist es nicht]
  2235. das Blut der Männer, die um ihr Leben hingegangen sind? Und er
  2236. wollte es nicht trinken. Das haben die drei Helden getan.
  2237.  
  2238. $18$ Und Abischai, der Bruder Joabs, der Sohn der Zeruja, er
  2239. war das Oberhaupt der Dreiβig. Und er schwang seinen Speer über
  2240. dreihundert Erschlagenen. Er hatte einen Namen unter den
  2241. Dreiβig. $19$ War es nicht so, daβ er mehr geehrt wurde als
  2242. die Dreiβig, so daβ er ihr Oberster wurde? Aber an die Drei
  2243. reichte er nicht heran.
  2244.  
  2245. $20$ Und Benaja, der Sohn Jojadas, war ein tapferer Mann,
  2246. groβ an Taten, aus Kabzeel. Der erschlug die beiden Kriegshelden
  2247. von Moab. Und er stieg hinab und erschlug den Löwen in der
  2248. Zisterne an einem Schneetag. $21$ Und er war es, der einen
  2249. ägyptischen Mann erschlug, einen Mann von [schrecklichem]
  2250. Aussehen. Und der Ägypter hatte einen Speer in der Hand. Er aber
  2251. ging mit einem Stock zu ihm hinab, riβ dem Ägypter den Speer aus
  2252. der Hand und brachte ihn mit dessen eigenem Speer um. $22$
  2253. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen Namen unter
  2254. den dreiβig Helden. $23$ Mehr als die Dreiβig wurde er
  2255. geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. Und David
  2256. setzte ihn über seine Leibwache.
  2257.  
  2258. $24$ Asael, der Bruder Joabs, war unter den Dreiβig; [ebenso]
  2259. Elhanan, der Sohn Dodos, aus Bethlehem; $25$ Schamma, der
  2260. Haroditer; Elika, der Haroditer; $26$ Helez, der Peletiter;
  2261. Ira, der Sohn des Ikkesch aus Tekoa; $27$ Abieser, der
  2262. Anatotiter; Mebunnai, der Huschatiter; $28$ Zalmon, der
  2263. Ahoachiter; Mahrai, der Netofatiter; $29$ Heled, der Sohn
  2264. Baanas, der Netofatiter; Ittai, der Sohn Ribais, aus [dem] Gibea
  2265. der Söhne Benjamin; $30$ Benaja, der Piratoniter; Hiddai, aus
  2266. Nahale-Gaasch; $31$ Abialbon, der Arbatiter; Asmawet, der
  2267. Bahurimiter; $32$ Eljachba, der Schaalboniter; [von den]
  2268. Söhnen des Jaschen: Jonatan; $33$ Schamma, der Harariter;
  2269. Ahiam, der Sohn Scharars, der Arariter; $34$ Elifelet, der
  2270. Sohn Ahasbais, des Sohnes des Maachatiters; Eliam, der Sohn
  2271. Ahitofels, der Giloniter; $35$ Hezro, der Karmeliter; Paarai,
  2272. der Arabiter; $36$ Jigal, der Sohn Nathans, aus Zoba; Bani,
  2273. der Gaditer; $37$ Zelek, der Ammoniter; Nachrai, der
  2274. Beerotiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja;
  2275. $38$ Ira, der Jitriter; Gareb, der Jitriter; $39$ Uria,
  2276. der Hetiter: im ganzen 37.
  2277.  
  2278. \24\
  2279. Davids Volkszählung und deren Folgen.
  2280. #
  2281. V. 1-9: 1Chr 21,1-6; 27,23.24.
  2282. #
  2283. $1$ Und wieder entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel.
  2284. Und er reizte David gegen sie auf zu sagen: Geh hin, zähle
  2285. Israel und Juda! $2$ Da sagte der König zu Joab, dem
  2286. Heerobersten, der bei ihm war: Zieh doch umher in allen Stämmen
  2287. Israels, von Dan bis Beerscheba! Ihr sollt das [Kriegs]volk
  2288. mustern, damit ich die Zahl des Volkes kenne! $3$ Joab aber
  2289. sagte zum König: Der HERR, dein Gott, mag zu dem Volk, so viele
  2290. sie auch sein mögen, [noch] hundertmal [mehr] hinzufügen,
  2291. während die Augen meines Herrn, des Königs, es sehen! Aber mein
  2292. Herr [und] König! Warum [denn] hat er Gefallen an einer solchen
  2293. Sache? $4$ Doch das Wort des Königs blieb fest gegen Joab und
  2294. gegen die Obersten des Heeres. So zogen Joab und die Obersten
  2295. des Heeres vor dem König aus, um das Volk Israel zu mustern.
  2296.  
  2297. $5$ Und sie gingen über den Jordan und begannen bei Aroer,
  2298. bei der Stadt, die mitten im Fluβtal [liegt, und gingen weiter]
  2299. auf Gad zu und nach Jaser hin. $6$ Und sie kamen nach Gilead
  2300. und in das Land der Hetiter nach Kadesch, und sie kamen nach
  2301. Dan-Jaan und in die Umgebung von Sidon, $7$ und sie kamen zu
  2302. der befestigten Stadt Tyrus und zu allen Städten der Hiwiter und
  2303. der Kanaaniter, und sie zogen hinaus in den Süden von Juda nach
  2304. Beerscheba. $8$ Und sie zogen im ganzen Land umher und kamen
  2305. am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem
  2306. [zurück]. $9$ Und Joab gab dem König das Ergebnis der
  2307. Musterung an. Und zwar gab es in Israel 800 000 Wehrfähige, die
  2308. das Schwert zogen, und die Männer von Juda waren 500 000 Mann.
  2309. #
  2310. V. 10-25: 1Chr 21,7-30.
  2311. #
  2312. $10$ Aber nachdem David das Volk gezählt hatte, schlug ihm
  2313. das Herz. Und David sagte zum HERRN: Ich habe sehr gesündigt mit
  2314. dem, was ich getan habe. Und nun, HERR, laβ doch die Schuld
  2315. deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe sehr töricht
  2316. gehandelt! $11$ Und als David am Morgen aufstand, da geschah
  2317. das Wort des HERRN zu dem Propheten Gad, dem Seher Davids, wie
  2318. folgt: $12$ Geh hin und rede zu David: So spricht der HERR:
  2319. Dreierlei lege ich dir vor! Wähle dir eins davon, daβ ich es dir
  2320. tue! $13$ Und Gad kam zu David und teilte ihm [das] mit und
  2321. sagte zu ihm: Sollen dir sieben Jahre Hungersnot in dein Land
  2322. kommen? Oder willst du drei Monate vor deinen Bedrängern
  2323. fliehen, während sie dir nachjagen? Oder soll drei Tage lang
  2324. Pest in deinem Land sein? Nun überlege und sieh zu, was für eine
  2325. Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat.
  2326. $14$ Und David sagte zu Gad: Mir ist sehr angst! Laβ uns doch
  2327. in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind groβ!
  2328. Aber in die Hand der Menschen laβ mich nicht fallen!
  2329.  
  2330. $15$ Da gab der HERR die Pest in Israel, vom Morgen an bis zu
  2331. der bestimmten Zeit. Und es starben von dem Volk, von Dan bis
  2332. Beerscheba, 70 000 Mann. $16$ Und als der Engel seine Hand
  2333. [über] Jerusalem ausstreckte, um es zu vernichten, da hatte der
  2334. HERR Mitleid wegen des Unheils, und er sprach zu dem Engel, der
  2335. unter dem Volk vernichtete: Genug! Ziehe jetzt deine Hand ab!
  2336. Der Engel des HERRN war aber gerade bei der Tenne Araunas, des
  2337. Jebusiters. $17$ Und als David den Engel sah, der das Volk
  2338. schlug, sprach er zu dem HERRN und sagte: Siehe, ich habe
  2339. gesündigt, und ich habe verkehrt gehandelt! Aber diese Schafe,
  2340. was haben sie getan? Laβ doch deine Hand gegen mich und gegen
  2341. das Haus meines Vaters sein!
  2342.  
  2343. $18$ Und Gad kam zu David an jenem Tag und sagte zu ihm: Geh
  2344. hinauf, errichte dem HERRN einen Altar auf der Tenne des
  2345. Jebusiters Arauna. $19$ Da ging David hinauf nach dem Wort
  2346. Gads, ganz wie der HERR geboten hatte. $20$ Und Arauna
  2347. blickte hinaus und sah den König und seine Knechte zu sich
  2348. herüberkommen. Da ging Arauna hinaus und warf sich vor dem König
  2349. nieder, mit seinem Gesicht zur Erde. $21$ Und Arauna sagte:
  2350. Weshalb kommt mein Herr, der König, zu seinem Knecht? David
  2351. sagte: Um die Tenne von dir zu kaufen, um [auf ihr] dem HERRN
  2352. einen Altar zu bauen, damit die Plage vom Volk abgewehrt wird!
  2353. $22$ Da sagte Arauna zu David: Mein Herr, der König, nehme
  2354. und opfere, was gut ist in seinen Augen! Siehe, [da] sind die
  2355. Rinder zum Brandopfer und die Dreschschlitten und die Geschirre
  2356. der Rinder zum [Brenn]holz. $23$ Das alles, o König, gibt
  2357. Arauna dem König. Und Arauna sagte [weiter] zum König: Der HERR,
  2358. dein Gott, nehme dich wohlgefällig an! $24$ Aber der König
  2359. sagte zu Arauna: Nein, sondern kaufen will ich es von dir für
  2360. den Kaufpreis. Ich will dem HERRN, meinem Gott, nicht umsonst
  2361. Brandopfer opfern. So kaufte David die Tenne und die Rinder für
  2362. fünfzig Schekel Silber. $25$ Und David baute dort dem HERRN
  2363. einen Altar und opferte Brandopfer und Heilsopfer. Da lieβ der
  2364. HERR sich für das Land erbitten, und die Plage wurde von Israel
  2365. abgewehrt.
  2366.